Mehrere Tote durch Zyklon „Bulbul“ in Indien und Bangladesch

Der Zyklon „Bulbul“ hat in Indien und Bangladesch mehrere Todesopfer gefordert. Bis Sonntagvormittag gab es sechs Tote. Mehr als zwei Millionen Menschen verbrachten die Nacht auf Sonntag in Notunterkünften, wie die Behörden mitteilten. Der Zyklon war am Samstag in der Küstenregion von Indien und Bangladesch auf Land getroffen und dann weiter ins Landesinnere gezogen.

In Indien wurde ein Mensch von einem entwurzelten Baum erschlagen, ein weiterer starb, als er unter eine einstürzende Wand geriet. In Bangladesch starben vier Menschen durch umstürzende Bäume, wie Vertreter des Katastrophenschutzes sagten.

Der Sturm brachte Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Stundenkilometern mit sich. Flughäfen und Häfen wurden geschlossen. Das Meteorologische Institut Bangladeschs prognostizierte eine bis zu zwei Meter hohe Sturmflut. Auf der Insel St. Martin’s im Südosten Bangladeschs wurde der Schifffahrtsbetrieb eingestellt. Rund 1.500 Touristen saßen auf der Insel fest.

In Bangladesch wurde das Küstengebiet Khulna am schwersten getroffen. Umgestürzte Bäume versperrten mehrere Straßen, der Zugang zum Katastrophengebiet war eingeschränkt. Nach Behördenangaben schwächte sich der Zyklon inzwischen ab. Er ziehe jetzt „schwere Regenfälle“ nach sich, sagte der stellvertretende Direktor der Wetterbehörde. Die Armee schickte Soldaten zur Unterstützung in das Katastrophengebiet. Auch Zehntausende freiwillige Helfer waren dort im Einsatz und riefen die Bewohner dazu auf, sich in Sicherheit zu bringen.

Das südasiatische Küstengebiet mit seinen rund 30 Millionen Einwohnern wird regelmäßig von zerstörerischen Zyklonen heimgesucht. Hunderttausende Menschen kamen dort in den vergangenen Jahrzehnten bei Wirbelstürmen ums Leben. Während Häufigkeit und Intensität der Zyklone durch den Klimawandel zugenommen haben, ist die Zahl der Todesopfer durch schnellere Evakuierungsmaßnahmen und den Bau tausender Zyklon-Notunterkünfte entlang der Küste gesunken.

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