Medientermin mit Literaturnobelpreisträger Handke abgesagt

Der am Mittwochnachmittag geplante Medientermin mit Literaturnobelpreisträger Peter Handke findet nicht statt. Die als „kurze Begegnung“ mit dem Autor avisierte Veranstaltung in seinem Heimatort Griffen wurde von der Gemeinde in der Früh abgesagt, hieß es gegenüber der APA. Am Dienstagabend hatte Handke ein Gespräch mit Journalisten abgebrochen.

Zunächst dürfte die Stimmung durchaus harmonisch gewesen sein. Man sei gestern Nachmittag zu dritt (Handke, sein Freund Valentin Hauser und Bürgermeister Josef Müller) zusammengesessen. „Es war eine wunderbare Begegnung. So friedlich habe ich Peter überhaupt noch nie erlebt“, schilderte Hauser der APA.

Eskaliert dürfte die Situation sein, als am Abend bei einem Treffen mit Gemeindevertretern und dem nach Griffen gekommenen Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) entgegen der Planung auch einige Journalisten erschienen waren. Zunächst beantwortete der Autor noch Journalistenfragen. Ein Schwenk zu der Handke-kritischen Buchpreis-Rede von Sasa Stanisic brachte den Nobelpreisträger dann aber auf die Palme.

„Ich steh vor meinem Gartentor und da sind 50 Journalisten – und alle fragen nur wie Sie und von keinem Menschen, der zu mir kommt, höre ich, dass er sagt, dass er irgendetwas von mir gelesen hat, dass er weiß, was ich geschrieben hab, es sind nur die Fragen: Wie reagiert die Welt, Reaktion auf Reaktion. Ich bin ein Schriftsteller, komme von Tolstoi, ich komme von Homer, ich komme von Cervantes, lasst mich in Frieden und stellt mir nicht solche Fragen“, so Handke laut dem im Ö1-„Morgenjournal“ gesendeten Mitschnitt.

Anschließend fügte er laut dem „Journal“ noch an, nie wieder Journalistenfragen beantworten zu wollen. Diese interessierten sich trotz Nobelpreis ohnehin nicht für seine Literatur.

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