Salzburg will Champions League mit Sieg gegen Genk beginnen

Für Red Bull Salzburg wird es am Dienstag (21.00 Uhr/live Sky) ernst. Nach zahlreichen gescheiterten Anläufen bestreitet Österreichs Fußball-Serienmeister in Wals-Siezenheim gegen den belgischen Meister KRC Genk sein erstes Spiel in der Champions League. „Wir brauchen die beste Leistung in dieser Saison“, stellte Trainer Jesse Marsch klar, dem aber grundsätzlich nicht bange ist.

Erstmals seit 11. Dezember 2013 findet wieder ein Champions-League-Match auf österreichischem Boden statt. Damals hatte die Austria Zenit St. Petersburg zu Gast und gewann im Happel-Stadion mit 4:1. War es damals der durchaus versöhnliche Abschied der Violetten aus der Königsklasse, haben die Salzburger nun gute Chancen, ihre erste Saison in dem erlesenen Kreis der Topteams Europas gleich mit einem Sieg einzuläuten.

Denn in der Gruppe E, in der auch Champions-League-Titelverteidiger Liverpool und der italienische Vizemeister Napoli warten, ist Genk der Gegner, gegen den ein Sieg sicher nicht als Sensation zu werten wäre. Da der belgische Meister in der heimischen Liga bisher nicht auf Touren kam und nur auf dem neunten Platz rangiert, sehen viele Salzburg in der Favoritenrolle. Fakt ist, dass für das Erreichen des Mindestziels Platz drei, der zum Weiterspielen im Europa-League-Sechzehntelfinale berechtigen würde, drei Punkte zum Start überaus wichtig wären.

„Ja, wir müssen gewinnen“, stellte Marsch klar. Man dürfe die Belgier aber nicht kleinreden. „Ich denke, es kann ein Vorteil für Genk sein, wenn sie ein paar harte Momente in dieser Saison haben“, meinte der erste US-amerikanische Trainer in der Champions League. Übrigens ebenfalls ein Umstand, dem er wenig Bedeutung schenkt. Wichtig sei nur das Spiel und die Mannschaft, die er topvorbereitet sieht: „Wir haben so viel Selbstvertrauen.“ Unter Marsch hat Salzburg bisher alle neun Pflichtspiele gewonnen, dabei nur zweimal weniger als fünf Tore erzielt.

Genk wurde per Video genau analysiert. „Sie sind sehr gut im Ballbesitz“, erklärte Marsch, der die individuellen Fähigkeiten der Stürmer Mbwana Samatta, Theo Bongonda und Junya Ito hervorhob. Besonders imponierte ihm der 21-jährige norwegische Youngster Sander Berge. „Er ist ein Super-Passer, sehr intelligent, taktisch sehr gut“, lobte er den Sechser. „Er darf keinen einfachen Tag haben. Wir müssen dafür sorgen, dass er immer Druck hat.“

Welche Startelf er im historischen Spiel, dem ersten Salzburgs in der Champions League seit dem Vorgängerclub Austria Salzburg 1994, auf den Rasen schicken wird, habe er noch nicht ganz im Kopf. „Ganz ehrlich, ich bin mir nicht so sicher im Moment“, verriet der Mann aus Wisconsin am Montag. Er werde noch einige Überlegungen anstellen. „Ich mag nicht das Bauchgefühl. Die Logik ist immer wichtig.“

Fixpunkt im Angriff wird jedenfalls Erling Haaland sein. Auf den 19-jährigen Norweger zu verzichten, wird Marsch nicht in den Sinn kommen. „Für mich geht ein Kindheitstraum in Erfüllung. Genau solche Tage habe ich mir als kleiner Junge immer herbeigewünscht“, freute sich Haaland auf seine Champions-League-Premiere. „Genk ist ein Gegner auf Augenhöhe, aber wenn wir unseren intensiven Fußball zeigen, können wir gegen jede Mannschaft bestehen.“

Die „Bullen“-Arena ist mit über 29.500 abgesetzten Tickets ausverkauft. Es haben sich auch 50 Scouts angesagt, praktisch alle Spitzenclubs aus Europa haben Mitarbeiter nach Salzburg beordert. „Ich brauche diese Motivation nicht. Im Vordergrund steht die Mannschaft“, ließ Mittelfeldspieler Antoine Bernede wissen.

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