Ars Electronica schlug bei 40-Jahr-Jubiläum „alle Rekorde“

Das Ars Electronica Festival 2019 „Out of the Box“ in Linz hat zum 40-Jahr-Jubiläum „alle Rekorde geschlagen“, zog dessen Leiter Martin Honzik am Montag Bilanz: 110.000 Besucher, 1.449 Präsentatoren aus 45 Ländern, 227 verschiedene Führungen, so die Zahlen. Trotzdem schwang in der Pressekonferenz Wehmut mit. Denn die PostCity als Veranstaltungsort ist Geschichte. Die Ars übersiedelt an die Uni.

Auch wenn es „weinende Augen“ gebe, „freuen wir uns gleichzeitig, nach fünf Jahren zu neuen Ufern aufzubrechen“, meinte Ars-Electronica-Direktor Gerfried Stocker. 2015 diente das aufgelassene Postverteilerzentrum neben dem Hauptbahnhof erstmals als Austragungsort. Damit sei „eine Evolution des Festivals angestoßen“ worden. Doch das Areal soll künftig anders genutzt werden, u.a. sind ein Hotel, Lokale, Büros, Geschäfte und auch Wohnungen dort angedacht. Damit begann die Suche nach einer neuen Bleibe.

Stocker rief den Rektor der Johannes Kepler Uni, Meinhard Lukas, an und sagte: „Dieser Anruf kann dein Leben verändern“, erinnerte sich der Rektor an das Telefonat. Als er gefragt wurde, ob das Festival nicht künftig auf dem Campus stattfinden könne, habe ich „einen virtuellen Luftsprung gemacht“, meinte Lukas. Was sein Ja nun für das Festival bedeutet, umriss Stocker: Auch wenn der Kern – Kunst, Technologie und Gesellschaft – der selbe bliebe, werde es quasi eine neue Hülle geben. In der PostCity sei die Ars eine „internationale Plattform und Messe“, an der Uni werde man eine „andere Form ausprobieren“. Allein wegen der Parkanlagen erhalte das Festival schon eine „ganz anderer Prägung“. Klarerweise spreche aber die „thematische Nähe“ für eine „Kooperation mit der Uni“, soviel zur Zukunftsmusik.

Die aktuelle, am Montag zu Ende gehende Jubiläumsausgabe des Festivals habe die Verzahnung von historischem Rückblick und Ausblick in die Zukunft geschafft, würdigte Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) die Jubiläumsausgabe. Zu keiner anderen Zeit im Jahr als an den fünf Festivaltagen sei Linz „urbaner und internationaler“. Kulturstadträtin und Beiratsvorsitzende der Ars Electronica, Doris Lang-Mayerhofer (ÖVP), meinte, die Ars „ist der Spirit von Linz“.

Als „definitives Highlight“ wertete Stocker das heuer erstmals in Kooperation mit der Europäischen Kommission veranstaltete „AI x Musical Festival“. 3.400 Besucher kamen am Samstag in das Chorherrenstift der Augustiner in St. Florian. Die sakralen Räume waren eine „unglaublich inspirierende Bühne für die Reflexion der Frage, warum Technologien wie KI das Selbstverständnis des Menschen so herausfordern“, resümierte Stocker.

Honzik bedankte sich auch bei unzähligen helfenden Händen, ohne deren Zutun das Festival nicht zu stemmen sei und hob die Müllentsorgung, die Stadtgärten, die Polizei und die Post hervor, die das Areal bisher zur Verfügung stellte.

(S E R V I C E – https://ars.electronica.art)

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