Langjähriger VW-Chef Ferdinand Piech gestorben

Der frühere VW-Vorstands- und Aufsichtsratschef Ferdinand Piech ist 82-jährig gestorben. Vor zwei Jahren hatte sich der Österreicher Piech fast vollständig von seiner Beteiligung am VW-Großaktionär Porsche SE getrennt. Piech war einer der großen Wirtschaftslenker Deutschlands. Der Name des Porsche-Enkels ist untrennbar mit Volkswagen verbunden.

Nach Angaben der „Bild“ starb Piech Sonntagabend in einer Klinik in Rosenheim. Ein Konzernsprecher wollte zunächst keinen Kommentar abgeben.

Piech war zuletzt noch über eine Privatstiftung mittelbar an der Porsche SE (PSE) beteiligt. Er hatte Anfang April 2017 mitteilen lassen, seinen knapp 15-prozentigen Anteil an der Holding verkaufen zu wollen. Piech hatte sich Anfang 2015 mit seinem Cousin Wolfgang Porsche, dem Sprecher der Porsche-Familie, im Streit über Ex-VW-Chef Martin Winterkorn überworfen.

Porsche verhinderte damals mit anderen Aufsichtsräten, dass Piech Winterkorn abservierte. Piech und seine Frau Ursula verließen deshalb den VW-Aufsichtsrat. Im Dieselskandal bei VW schwärzte Piech Porsche und andere VW-Aufsichtsratsmitglieder nach Medienberichten bei der Staatsanwaltschaft an, schon im Frühjahr und damit rund ein halbes Jahr vor dem offiziellen Bekenntnis über die Abgasmanipulation in den USA Bescheid gewusst zu haben. Die Aufsichtsräte wiesen das zurück.

Nach früheren Angaben hat Piechs jüngerer Bruder Hans Michel den Anteil an der PSE übernommen. Er ist jetzt die Führungsperson für den Piech-Teil der Eignerfamilie, die gut 52 Prozent des Wolfsburger Konzerns besitzt.

Erst im Frühjahr 2019 hatte Toni Piech, Sohn von Ferdinand, beim Automobilsalon in Genf einen neuen Sportwagen mit dem Namen Piech angekündigt. So soll in drei Jahren der komplett elektrische Piech Mark Zero auf den Markt kommen.

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