ImPulsTanz geht zu Ende: 136.500 Besucher waren dabei

Johann Kresnik hat das heurige ImPulsTanz-Festival vor fast vier Wochen mit seinem „Macbeth“ eröffnet – vor etwa zwei Wochen ist der Pionier des deutschen Tanztheaters überraschend gestorben. „Ihm sei dieses Festival gewidmet“, eröffnete Intendant Karl Regensburger die Bilanzpressekonferenz der 2019er-Ausgabe am Donnerstag. Am kommenden Sonntag geht ImPulsTanz dann offiziell zu Ende.

Kresnik sei einer jener wunderbaren Regisseure und Choreografen gewesen, die ihn „künstlerisch adoptiert“ hatten, würdigte Festivalmitgründer Ismael Ivo den verstorbenen „Vater des deutschen Tanztheaters“. Er habe Theatermaterial auf den Körper übertragen und sei ein vollkommen angstfreier Künstler gewesen. „Er war absolut kompromisslos.“

Die „Macbeth“-Vorstellungen zählten zu den zahlreichen ausverkauften Produktionen des Festivals, das quer durch das Programm insgesamt 20 Zusatzvorstellungen ansetzte. 80.000 zahlende und 56.000 Besucher bei freiem Eintritt zählte man bisher bei den 145 Vorstellungen, den 240 Workshops, den Parties und sonstigen Festival-Events, die Gesamtauslastung werde damit voraussichtlich über 97 Prozent liegen.

Die letzten Tage sind allerdings noch voll bepackt – 25 Performances und „eine Riesen-Party“ stehen an: Die kanadische Performerin Dana Michels etwa zeigt im Odeon ihr Stück „Cutlass Spring“ – „ein Nachdenkprozess über meine Sexualität“, so die Künstlerin -, das Trio Simone Augtherlony, Petra Hrascanec und Sasa Bozic beschäftigen sich in „Compass“ im Kasino am Schwarzenbergplatz mit dem Konzept des Fremden anhand von Motiven aus der „Odyssee“ und US-Komponist Hahn Rowe – mit Klanglandschaften zu Choreografien bei ImPulsTanz jahrelang zu Gast – gibt zum krönenden Abschluss nach der Preisverleihung am Sonntag diesmal ein eigenständiges Live-Konzert. Bereits morgen, Freitag, Abend lockt die B-Side-Party mit Live Act Catnapp ins Kasino.

Auch die Workshops im Arsenal gehen mit Abschluss-Vorführungen zu Ende, insgesamt wurden hier 43.000 Kurseinheiten gebucht. „Mehr als 3.000 Menschen sind aus mehr als 100 Ländern nach Wien gekommen“, erzählte Workshop-Programmchef Rio Rutzinger und betonte, dass die Diversität, die ImPulsTanz im Sommer in die Stadt bringt, auch für viele Wiener dafür sorge, „dass sie noch lieber hier leben“ – das sei für das Festival als Ganzes ein schönes Feedback. Ebenfalls noch in den letzten Festivaltagen zu besuchen sind die „Public Moves“ – Gratis-Workshops im Anton-Benya-Park und auf der Jesuitenwiese im Prater.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.