Patient versetzte Arzt im Wiener SMZ Süd Messerstich

Ein 33-jähriger Patient hat am Mittwochvormittag im Wiener SMZ Süd einen Arzt mit einem Messer attackiert. Laut Polizeisprecher Paul Eidenberger stach der Aggressor dem Mediziner in der Herzambulanz des Spitals in den Bauch. Der Arzt befand sich nach notfallmedizinischen Maßnahmen nicht mehr in Lebensgefahr. Der Tatverdächtige wurde festgenommen. Das Motiv ist noch völlig unklar.

Die Attacke wurde gegen 10.00 Uhr verübt. Der Tatverdächtige hatte im Wartebereich der Herzambulanz auf den Arzt gewartet und ein Messer gezogen, als der 64-Jährige erschien. Er rammte diesem die Klinge in den Bauch. „Der Arzt wurde lebensgefährlich verletzt, durch eine Notoperation konnte er stabilisiert werden“, teilte Maierhofer der APA mit. Die Lebensgefahr sei inzwischen gebannt.

Der Tatverdächtige wurde nach der Bluttat noch am Tatort festgenommen. „Er hat sich hingesetzt und auf die Polizei gewartet“, berichtete Eidenberger. Der Messerangriff spielte sich vor zahlreichen geschockten Augenzeugen ab, da die Herzambulanz zum Tatzeitpunkt stark frequentiert war.

Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen 33 Jahre alten Patienten. Der Mann war im Juni auf der Kardiologischen Abteilung des SMZ Süd behandelt worden, gab der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) auf APA-Anfrage bekannt. Der 33- Jährige wurde dabei auch einem operativen Eingriff unterzogen. Ob und inwieweit das nunmehrige Opfer der Messerattacke in die Operation einbezogen war, war vorerst noch unklar. Am Mittwoch hatte der Mann allerdings keinen Untersuchungs- oder Behandlungstermin auf der Herzambulanz. Er erschien, „ohne dass etwas ausgemacht war“, meinte Marion Wallner vom KAV.

Beim Opfer handelt es sich um einen Oberarzt für Kardiologie. Der Mediziner soll sich kurz vor seiner Pensionierung befinden. Im SMZ Süd und beim KAV zeigte man sich bestürzt und betroffen. „Ich bin schockiert über den Angriff auf unseren Kollegen“, meinte die Ärztliche Direktorin des Spitals, Michaela Riegler-Keil. Der niedergestochene Arzt sei notoperiert worden: „Er ist zum Glück nicht mehr in Lebensgefahr.“

Den Patienten und Mitarbeitern vor Ort stünden wurde Kriseninterventions-Teams zur Seite. „Diese schreckliche Tat zeigt auf traurige Weise, dass selbst gegen diejenigen Gewalt ausgeübt wird, die sich um das Wohl anderer kümmern. Wir werden den Vorfall gemeinsam mit der Polizei lückenlos aufklären und analysieren, ob und wie wir solche Vorfälle künftig vermeiden können“, sicherte KAV-Generaldirektorin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb zu.

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