PayPal: Aktuell kein Interesse an der Kryptobranche

John Rainey, der Finanzchef des Online-Bezahldienstes PayPal, äußerte sich am 7. Mai gegenüber Yahoo Finance dahingehend, dass man noch nicht in die Kryptowährungsbranche einsteigen möchte. Rainey betonte aber, Kryptowährungen nicht ablehnen zu wollen – ihm sei nur der Zeitpunkt „zu früh“. Das heißt, es geht um die Frage, „wann“ und nicht „ob“ PayPal einmal einsteigen wird.

Kryptowährungen sind für Rainey noch „zu instabil“

Immer mehr Unternehmen befassen sich mit Kryptowährungen. Während ein Teil begeistert ist und selbst überlegt, noch mehr in die Branche investieren zu wollen, will ein Teil hingegen den Abstand so groß wie möglich halten, weil man Angst hat, im Zuge eines neuerlichen Absturzes ebenfalls Geld zu verlieren. Auch John Rainey, der PayPal-Finanzchef, gehört zu jenem Teil, der noch kritisch gegenüber Kryptowährungen ist. Gegenüber Yahoo Finance betonte er, man wolle „nicht jetzt“ in die Branche einstiegen.

Das Unternehmen, so Rainey, hatte zwar den Händlern erlaubt, den Bitcoin als Zahlungsmittel zu akzeptieren, jedoch bemerkte man wenig später, wie volatil und instabil die digitale Währung wirklich war. „Hat ein Händler die Kryptowährung akzeptiert, so hat er die erworbenen Coins wenig später in eine stabilere Währung, etwa gegen den US Dollar oder Euro, getauscht“, so der Finanzchef. „Wir haben natürlich Teams, die sich mit den Kryptowährungen und auch der Blockchain befassen, weil wir natürlich auch interessiert sind und teilnehmen möchten. Jedoch ist nicht klar, wie sich dieser Bereich in Zukunft entwickeln wird. Ich glaube, aktuell ist es etwas früh.“

Bitcoin mit PayPal kaufen ist aber trotzdem möglich – es gibt sehr wohl einige Plattformen, die diese Option zur Verfügung stellen. Wer aber über den Online-Bezahldienst Kryptowährungen kaufen will, der muss im Vorfeld die Information einholen, ob diese Variante auch von Seiten der Plattform angeboten wird.

PayPal hat sich bereits Patente gesichert

Der PayPal-Finanzchef gab zudem auch bekannt, dass man um die 446 Millionen Euro in Uber, eines der bekanntesten Personentransportunternehmen, investierte. Das Ziel, das mit dieser Investition verfolgt wird? Mit Uber soll eine gemeinsame Zahlungsplattform entwickelt werden.

Schon im April hat sich der Online-Bezahldienst im Zusammenhang mit der Cybersicherheit ein Patent gesichert, das den Titel „Techniken zur Erkennung und Entschärfung von Kryptowährungs-Erpressersoftware“ trägt. Mit diesem System soll es möglich sein, Ransomware besser zu erkennen; des Weiteren soll auch verhindert werden, dass den Nutzern der Zugriff auf die persönlichen Daten verwehrt wird.

Es war jedoch nicht das einzige Patent, das sich PayPal gesichert hat: Im letzten Jahr reichte der Online-Bezahldienst ebenfalls ein Patent ein – mit der Verwendung sekundärer Schlüssel soll es in naher Zukunft möglich sein, die Kryptowährungszahlungen zu erhöhen, da mit dieser neuen Variante die Wartezeiten für Transaktionen zwischen den Verbrauchern und Händlern reduziert werden sollen. So findet sich im Patent etwa der Hinweis, dass eine Erstellung von „Sekundär-Wallets mit einem eigenen Schlüssel für eine Verkürzung der Transaktionszeiten“ sorge solle.

Folgt nun der „Krypto-Frühling“?

Wer sich für Kryptowährungen interessiert, der wird feststellen, dass der sogenannte „Krypto-Winter“ wohl endgültig vorbei ist. Der Bitcoin konnte von 3.500 US Dollar (Januar) auf 8.000 US Dollar (Mai) steigen; der Ethereum-Preis ist von 120 US Dollar (Januar) auf 260 US Dollar (Mai) geklettert. Befasst man sich zudem mit den neuesten Prognosen, so sieht es so aus, als würde sich der Krypto-Markt aber erst am Anfang befinden – viele Experten sind nämlich überzeugt, dass der Bitcoin nicht nur die 20.000 US Dollar-Grenze überspringen wird, sondern noch viel höher steigen kann. In einigen Prognosen heißt es, die 50.000 US Dollar-Marke wäre durchaus realistisch.

Doch auch wenn die Prognosen ausgesprochen vielversprechend sind, so darf man nie vergessen, dass es sich um einen volatilen Markt handelt. Wer sich etwa mit der Bitcoin-Kursentwicklung rund um den Jahreswechsel 2017/2018 befasst, der wird relativ schnell feststellen, dass es auch plötzlich nach unten gehen kann. Aus diesem Grund dürfen Prognosen, auch wenn sie besonders erfolgversprechend wirken, nicht als Garantie verstanden werden – wer in den Bitcoin investiert, der geht ein ausgesprochen hohes Risiko ein, weil richtig hohe Verluste eben nicht ausgeschlossen werden können.

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