Neuer Burgtheater-Direktor Kusej stellt ersten Spielplan vor

Mit „Die Bakchen“ des Euripides in einer Inszenierung des für seine eindrucksvollen Neuinterpretationen des Maschinentheaters zweimal Nestroy-Preis-gekrönten deutschen Regisseurs Ulrich Rasche eröffnet Martin Kusej am 12. September seine Direktion am Burgtheater. Auf dem am Mittwoch vorgestellten Spielplan 2019/20 finden sich einige Übernahmen aus dem von Kusej geleiteten Residenztheater.

Kusej bringt u.a. vier eigene Inszenierungen aus München mit und widmet sich in seiner ersten Wiener Neuinszenierung im November Kleists „Hermannschlacht“, die ältere Theaterbesucher noch in Claus Peymanns legendärer und nach Wien übernommener Bochumer Inszenierung (mit Gert Voss und Kirsten Dene) in Erinnerung haben. Seine Regisseurinnen und Regisseure kommen aus 13 Ländern. Darunter sind der Deutsche Kay Voges ebenso wie der Isländer Thorleifur Örn Arnarsson.

Das Burgtheater soll sich der Vielsprachigkeit öffnen. „Das Burgtheater wird sich also fortan und endgültig nicht mehr als ‚teutsches Nationaltheater‘ begreifen, das nur in einer Zunge spricht und nur auf einem Ohr hört“, zitierte Kusej zu Beginn der Pressekonferenz aus dem Editorial seines ersten Spielzeitheftes. Ganze Aufführungen in anderen Sprachen kommen allerdings vorerst nicht.

„Es ist ein großartiges und wirklich großes Ensemble, das ich hier vorfinde. Dieses Ensemble ist vielleicht der wichtigste Grund für mich, hier arbeiten zu wollen“, sagte Kusej, der rund 30 neue Ensemblemitglieder ans Haus bringt. Darunter finden sich heimische Stars wie Birgit Minichmayr, Tobias Moretti und Florian Teichtmeister, der das Theater in der Josefstadt somit verlassen wird, aber auch Reiner Galke vom Volkstheater. Aus dem Münchner Residenztheater bringt Kusej 14 Schauspieler mit, zudem finden sich einige Schauspieler aus Ländern wie Ungarn, Island, Israel oder Luxemburg im Ensemble – für den neuen Direktor „eine tolle Mischung“: „Wir bringen andere Sprachen, andere Auffassungen und andere Kulturen hinein.“

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