Causa Odin: LH Stelzer fordert von FPÖ-OÖ neuen Kandidaten

Der oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) hat am Samstag von der FPÖ eine Neubestellung für den Landeskulturbeirat eingefordert. Der Künstler Manfred „Odin“ Wiesinger sei nach seinen Aussagen im Nachrichtenmagazin“Profil“ „untragbar“, so Stelzer. Der Landeschef verlangte den Rückzug Wiesingers aus dem Landeskulturbeirat.

„Manfred Wiesinger ist in dieser Funktion nicht mehr tragbar. Ich erwarte daher, dass die FPÖ OÖ die Nominierung von Manfred Wiesinger zurückzieht und eine andere geeignete Persönlichkeit nominiert“, so Stelzer.

Wiesinger, der künftig auf einem FPÖ-Ticket im Landeskulturbeirat von Oberösterreich sitzen soll, drohte zuletzt laut Nachrichtenmagazin „profil“ seinen Kritikern: „Ich bin nicht nachtragend, dennoch denke ich: ,Euch merke ich mir, und irgendwann seid ihr dran.'“ Zur „Auschwitz-Lüge“, meinte er, darüber gebe es „immer wieder neue Erkenntnisse“.

Der Landeskulturbeirat sei im Grunde „vollkommen zahnlos“, weil sich niemand an seine Empfehlungen halten müsse, so Wiesinger im Interview, „durch meine Nominierung wurde dieses Gremium der Allgemeinheit bekannt“. Dazu, dass im inzwischen eingestellten rechten Magazin „Aula“, für das er Auftragsarbeiten angenommen hat, KZ-Häftlinge als „Landplage“ bezeichnet worden sind, sagt der umstrittene Maler: „Nur feine Menschen, angenehme Zeitgenossen waren da sicher nicht darunter.“ Den Vorwurf der Nähe zur NS-Ideologie weist er aber zurück: Sowohl Nationalsozialismus als auch Sozialismus seien „verbrecherisch in ihren Auswirkungen“ gewesen.

Wiesinger zeige mit seinen „profil“-Aussagen einmal mehr, „dass er für ein öffentliches Amt absolut untragbar ist“, meinte dazu die SPÖ-Sprecherin für Gedenkkultur, Sabine Schatz. Sie forderte Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) auf, zu handeln. „Alles andere ist untragbar.“ Schatz bekräftigte ihre Kritik an der Bestellung: „Wer keine Position zur Negierung des Holocaust findet, hat in einem öffentlichen Amt nichts zu suchen.“

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