Salzburg besiegte WAC, Sturm Graz holte Sieg in Linz

Für Red Bull Salzburg ist der sechste Titelgewinn in Folge in der Fußball-Bundesliga seit Mittwochabend zum Greifen nahe. Die Mozartstädter feierten gegen den WAC nach einem 0:1-Rückstand mit drei späten Toren noch einen 3:1-Erfolg und bauten den Vorsprung auf Verfolger LASK, der gegen Sturm Graz 1:2 verlor, auf zwölf Punkte aus. Die Austria Wien und St. Pölten trennten sich 2:2.

Die Titelentscheidung kann somit bereits am Sonntag fallen. Sollten die Salzburger beim WAC (14.30 Uhr) in der sechsten Runde der Meistergruppe mehr Punkte holen als die Oberösterreicher in Graz (17.00) ist das Meisterstück bereits vor dem ÖFB-Cup-Finale am kommenden Mittwoch (16.30 Uhr) gegen Rapid in Klagenfurt in der Tasche.

Bei Salzburg verschaffte Rose Tormann Alexander Walke im Hinblick auf das Cup-Endspiel, für das der Deutsche vorgesehen ist, Spielpraxis. Der leicht angeschlagene Andre Ramalho wurde als Vorsichtsmaßnahme geschont. Sonst agierten die „Bullen“ in Bestbesetzung. Dabei war auch Kapitän Andreas Ulmer, der am Dienstag vom Liga-Strafsenat nach seiner umstrittenen Roten Karte zuletzt gegen St. Pölten freigesprochen wurde. Leichtes Spiel mit den Kärntnern hatten die Hausherren aber keineswegs.

Nach einem Treffer der 19-jährigen Liefering-Leihgabe Sekou Koita (55.) sah es nach der ersten Heimspiel-Niederlage der Salzburger seit 27. November 2016 (0:1 gegen die Admira) aus. Jerome Onguene (87.), Munas Dabbur (89.) mit seinem 18. Ligator und Takumi Minamino (94.) sorgten aber noch für die Wende. Das Team von Trainer Marco Rose ist damit in der Liga zu Hause 42 Partien in Folge und in Pflichtspielen 62 Spiele unbesiegt. Salzburg ist damit gegen den WAC 16 Ligaspiele unbesiegt, nach dem jüngsten 1:1 in St. Pölten gelang sofort wieder die Rückkehr auf die Siegerstraße.

Sturm Graz gelang indes ein wichtiger Sieg im Kampf um die Europacup-Plätze. Die Grazer setzten sich nach zuletzt zwei Niederlagen in Serie beim zweitplatzierten LASK mit 2:1 (0:0) durch. Die Tore erzielten Jakob Jantscher (61.) und Markus Pink (74.). Peter Michorl gelang vor 5.652 Zuschauern nur noch der Anschlusstreffer (93.).

Während sich Sturm auf Tabellenplatz vier verbesserte, gelang dem LASK auch im ersten Spiel nach der Bekanntgabe des Abschiedes von Trainer Oliver Glasner zum VfL Wolfsburg zu Saisonende keine Trendwende. Die Linzer sind mittlerweile fünf Pflichtspiele sieglos, liegen aber weiter sechs Punkte vor dem drittplatzierten WAC. Sturm fehlt nur noch ein Zähler auf die Wolfsberger.

Die Grazer gestalteten die Partie mit einer kämpferisch starken Leistung ausgeglichen. Jantscher gab einen ersten Warnschuss ab (1.). Der LASK erarbeitete sich zwar vor der Pause ein Chancenplus, agierte vor dem Tor aber zu unpräzise. Alleine Mittelstürmer Joao Klauss traf zweimal das Außennetz (25., 34.) und scheiterte zweimal an Sturm-Keeper Jörg Siebenhandl (29., 41.). Angriffskollege Thomas Goiginger schoss aus guter Position klar über das Tor (42.). In der zweiten Spielhälfte schlug Jantscher mit seinem ersten Saisontor zu. Der Ex-Nationalspieler war beim Zuspiel von Kiteishvili aber wohl aus knapper Abseitsposition gestartet.

Ein katastrophaler Fehler von Alexander Schlager ermöglichte Sturm das 2:0. Der LASK-Schlussmann gaberlte sich einen langen Ball auf, Pink luchste ihm das Spielgerät ab und beförderte es mit dem Knie ins Tor. Die Linzer reagierten mit der Brechstange. Ein 30-Meter-Schuss von Trauner ging über das Tor (82.), ein Textilfoul des eingewechselten Ljubic an Klauss im Strafraum wurde nicht geahndet (84.). Der Anschlusstreffer von Michorl in der Nachspielzeit aus einem Freistoß von knapp außerhalb des Sechzehners kam zu spät.

Die Austria läuft auch nach der fünften Runde in der Meistergruppe weiter einem Sieg hinterher. Nach einem 2:2 (0:0) gegen den SKN St. Pölten rangieren die Wiener hinter den Niederösterreichern weiter nur auf Rang sechs der Tabelle. Nach einer torlosen ersten Spielhälfte brachte Luan die St. Pöltner in der 57. Minute in Führung. Die Austria schaffte durch zwei Tore von Alon Turgeman (59., 70.) dann die Wende. Zum erhofften ersten Sieg unter Trainer Robert Ibertsberger reichte es dennoch nicht, da Michael Ambichl (77.) mit seinem ersten Saisontor für St. Pölten noch einmal zuschlug. Fünf Runden vor Saisonende fehlen der Austria nun drei Punkte auf Platz vier, St. Pölten ist weiter Fünfter.

Die Violetten plagte vor Anpfiff der Siegzwang, „richtungsweisend“ sollte das Spiel werden. Da fast zeitgleich der WAC und Sturm in Führung gingen, war die Austria mehr denn je auf einen Sieg angewiesen. Die Wiener suchten weniger mit spielerischem Glanz, als mit viel Krampf ihr Heil in der Offensive. Die Hausherren schafften es jedoch nicht, für Beruhigung im eigenen Spiel zu sorgen und mühten sich bis zum Schluss vergeblich. Noch weit nach Schlusspfiff hatten die skandierenden Heim-Fans „die Schnauze voll“.

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