Sri-Lanka-Anschläge – Zahl der Todesopfer auf 290 gestiegen

Die Zahl der Todesopfer nach den Bombenanschlägen auf Kirchen und Hotels in Sri Lanka ist nochmals deutlich auf 290 gestiegen. Rund 550 Menschen wurden nach jüngsten Angaben verletzt, wie ein Polizeisprecher am Montag in Colombo mitteilte. Im Zusammenhang mit den Anschlägen seien inzwischen 24 Menschen festgenommen worden, sagte der Sprecher.

Präsident Maithripala Sirisena ordnete Regierungskreisen zufolge für Montagvormittag ein Treffen des nationalen Sicherheitsrates an, um über die Lage zu beraten. Auch Ministerpräsident Ranil Wickremesinghe sollte daran teilnehmen.

Die nach den Attentaten verhängte Ausgangssperre wurde wieder aufgehoben. Die Anschläge auf drei Kirchen in unterschiedlichen Landesteilen und vier Hotels in Colombo und der Umgebung der Hauptstadt wurden am Sonntag fast zeitgleich und teils von Selbstmord-Attentätern verübt, als in den Kirchen die Oster-Gottesdienste begannen.

Unter den Toten sind den Behörden zufolge mehr als 30 Ausländer, unter ihnen US-Bürger, Briten, Inder und Türken. Österreicher dürften nach bisherigen Informationen nicht darunter sein.

Zu den Anschlägen bekannte sich bisher niemand. Die Regierung erklärte, sie prüfe mögliche internationale Verbindungen zu einer örtlichen Gruppe militanter Extremisten. Sie räumte zudem ein, dass es vorab Informationen über mögliche Angriffe auf Kirchen mit Bezug auf eine kaum bekannte Gruppe örtlicher Islamisten gegeben habe.

In einem Schreiben vom 11. April an führende Sicherheitsvertreter hatte Sri Lankas Polizei vor Plänen der radikalislamischen Gruppe NTJ (National Thowheeth Jama’ath) gewarnt, Selbstmordanschläge auf Kirchen sowie auf die indische Botschaft in Colombo zu verüben. Die NTJ soll hinter der Beschädigung buddhistischer Statuen in Sri Lanka im vergangenen Jahr stehen.

Bei einer Razzia in einem Haus in Colombo wurden nach Polizeiangaben am Sonntag 13 Menschen festgenommen. Alle seien Bürger Sri Lankas. Bei dem Einsatz seien drei Polizisten getötet worden.

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