Sturm sorgte für Hunderte Feuerwehreinsätze in Österreich

Eine Sturmfront hat in der Nacht auf Montag in Österreich für Hunderte Feuerwehreinsätze gesorgt. Sturmtief „Eberhard“ löste alleine in Oberösterreich von Sonntagabend bis Montagfrüh rund 250 Feuerwehreinsätze aus. In Münzkirchen (Bezirk Schärding) warfen starke Windböen einen mit einem etwa 18 Quadratmeter großen Swimmingpool beladenen Anhänger um.

Das Schwimmbecken war zuvor auf einer Messe ausgestellt worden und sollte zum Händler zurückgebracht werden. Wegen des starken Windes kippte das Gespann aber seitlich um. Die Feuerwehr war vier Stunden lang damit beschäftigt, es wieder aufzurichten um es abzutransportieren.

In Niederwaldkirchen wurde ein Zug evakuiert, nachdem ein Baum die Gleise blockiert hatte. Gegen 16.00 Uhr erreichten am Sonntag die ersten starken Windböen das Innviertel, danach zog das Zentrum des Sturms weiter über den Donauraum ins Mühlviertel. Windspitzen von bis zu 100 km/h entwurzelten zahlreiche Bäume, die Verkehrswege blockierten. Insgesamt standen seit Sonntagabend 2.500 Feuerwehrleute im Bundesland im Einsatz. Ihr Hauptaugenmerk lag darauf, die Straßen wieder für den Verkehr freizumachen.

In Salzburg hielt die Sturmfront die Feuerwehren des Flachgaus und der Landeshauptstadt auf Trab. Bäume stürzten auf Straßen, Häuser oder Autos und mussten entfernt werden. Im Flachgau rückten die Helfer von 21 Feuerwehren zu rund 40 Einsätzen aus, berichtete das Landesfeuerwehrkommando. „Hauptproblem waren sehr starke Windböen mit weit über 80 Stundenkilometer, die zu zahlreichen Feuerwehreinsätzen führten“, berichtete Landesfeuerwehrkommandant Leo Winter.

In Niederösterreich waren es 145 Feuerwehreinsätze, berichtet Franz Resperger vom Landeskommando. Vor allem die Bezirke Amstetten und Melk im Westen des Landes waren betroffen. Das Waldviertel mit den Bezirken Zwettl, Gmünd, Waidhofen a.d. Thaya und Horn waren ebenfalls betroffen. Laut Resperger waren 138 Feuerwehren mit 1.500 Mitgliedern aufgeboten. Die Helfer mussten u.a. mehr als 100 Bäume beseitigen, die in Strom- oder Telefonleitungen gestürzt waren oder Straßen blockierten. Zudem wurden Gerüstteile und Plakatwände aus ihren Verankerungen gerissen.

Zudem führte die Sturmfront zu mehreren Straßensperren in Niederösterreich. Wegen umgestürzter Bäume blockiert waren im Bezirk St. Pölten-Land die L5040 von der L7120 bis zur L162 sowie die L5122 von Enikelberg in Neidling bis Lauterbach in Karlstetten und von Lauterbach bis Weyersdorf. Betroffen waren auch Straßen in den Bezirken Melk und Krems-Land.

In Söll in Tirol (Bezirk Kufstein) richtete ein Sturm schweren Schaden an einem Wohnhaus an. Eine rund 32 Quadratmeter große Wellblechabdeckung eines Holzstapels wurde gegen das Dach geschleudert, berichtete die Polizei. Dabei wurden der Balkon, die Vordachkonstruktion und die Dacheindeckung des Hauses schwerbeschädigt.

Die Berufsfeuerwehr Wien absolvierte rund 40 Einsätze zur Beseitigung von Sturmschäden, teilte Feuerwehrsprecher Jürgen Figerl auf APA-Anfrage mit. Es ging vor allem um lose Dachziegel, abgebrochene Äste, umsturzgefährdete Bäume oder umgefallene Baustellengitter, die den Verkehr behinderten und rasch weggeräumt werden mussten.

Auch über Tschechien fegte ein schwerer Sturm. Es kam zu Stromausfällen, mehr als 300.000 Haushalte waren Montagfrüh ohne Strom, weil Leitungen beschädigt waren, wie die Versorgungsunternehmen mitteilten. Die Feuerwehren rückten im ganzen Land zu hunderten Einsätzen aus, um umgefallene Bäume von Straßen zu räumen und Dächer zu sichern. Der Sturm führte auch zu Verkehrsbehinderungen. Im Eisenbahnverkehr kam es zu teils erheblichen Verspätungen und Zugausfällen.

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