108. Frauentag im Zeichen des Frauenwahlrechts

Am Freitag wird der Internationale Frauentag für mehr Chancengleichheit zum 108. Mal begangen. Im Zentrum der zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen standen und stehen thematisch dieses Mal das Jubiläum 100 Jahre Frauenwahlrecht, die Europawahl sowie der Gewaltschutz.

Die SPÖ-Frauen informieren Freitagfrüh über den Europawahlkampf der Frauen. Vormittags findet dann in der Präsidentschaftskanzlei eine Veranstaltung mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen und seiner Frau Doris Schmidauer statt.

Das Parlament eröffnet zudem am Heldenplatz die Ausstellung „Gleiche Rechte – 100 Jahre Wahlrecht für Frauen“. Auf den zehn Standrahmen, die schon bei der vorangegangenen Ausstellung zur Republiksgründung Besucher anzogen, sind die acht Vorreiterinnen im österreichischen Parlament und die historische Entwicklung der Frauen in der Politik abgebildet.

Das Wahlrecht ist ein zentraler Zugang zur Mitgestaltung der Gesellschaft. Heute ist es selbstverständlich, dass Frauen wählen und gewählt werden, bis dahin war es aber ein langer Weg. Die erste Sitzung der Konstituierenden Nationalversammlung jährte sich am 4. März zum 100. Mal. Damals zogen die ersten acht weiblichen Abgeordneten ins Parlament ein. Ihnen und weiteren Pionierinnen ist die Ausstellung gewidmet.

Eröffnet wird sie von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP), der Zweiten Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) und der Dritten Nationalratspräsidentin Anneliese Kitzmüller (FPÖ). „Die rechtliche Gleichstellung von Mann und Frau ist in unserem Land verwirklicht. Es bedarf aber noch einer Reihe von Maßnahmen um auch die Gleichstellung in der Gesellschaft im allgemeinen und in der Arbeitswelt im speziellen zu verwirklichen“, erklärte dazu Sobotka gegenüber der APA.

Frauenministerin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) besuchte im Vorfeld passend zu ihrem Arbeitsschwerpunkt Gewaltschutz eine Männerberatung, um auf Prävention und Täterarbeit hinzuweisen.

Die Einrichtung des Frauentags geht auf einen Streik von Textilarbeiterinnen 1908 in den USA zurück. Laut den Vereinten Nationen haben dabei Frauen in New York gegen die schlechten Arbeitsbedingungen protestiert. Am 19. März 1911 fand in Wien die erste große Demonstration für die Rechte der Frauen statt.

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