USA und China demonstrieren Zuversicht im Handelsstreit

Die USA und China haben sich zuversichtlich gezeigt, ihren seit Monaten anhaltenden Handelsstreit beilegen zu können. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Abkommen vereinbart werde, sei nun höher als die, dass es keins geben werde, sagte US-Präsident Donald Trump am Freitag in Washington nach neuen Konsultationen.

Auch Trumps chinesischer Kollege Xi Jinping sprach in einem Schreiben von deutlichen Fortschritten. Allerdings schränkten Unterhändler ein, dass es noch zahlreiche Hürden gebe.

Die Gespräche mit der chinesischen Delegation in der US-Hauptstadt wurden um zwei Tage verlängert. Die Nachricht gab den US-Aktien im späten Handel an der Wall Street Auftrieb.

US-Finanzminister Steven Mnuchin zufolge wurde bei dem Treffen eine konkrete Übereinkunft in Währungsfragen erzielt. Der Handelsbeauftragte Robert Lighthizer sprach seinerseits von Erfolgen bei Technologie-Transfers. US-Handelsminister Wilbur Ross schrieb auf Twitter, China habe sich verpflichtet, weitere zehn Millionen Tonnen US-Sojabohnen zu kaufen. Xi erklärte in dem Schreiben, das im Weißen Haus vorgelesen wurde, das „signifikante Fortschritte“ erzielt worden seien.

Allerdings schränkte Lighthizer ein, dass noch einige große Hürden zu überwinden seien. Trump sagte, am Ende würden er und Xi die großen Entscheidungen übernehmen. Ein Treffen der beiden Männer sollte in nicht allzu ferner Zukunft stattfinden. Mnuchin nannte März als denkbaren Termin, sollten die Verhandlungen mit der chinesischen Delegation unter der Leitung von Vize-Ministerpräsident Liu He weiter gut verlaufen.

Zwar hat Trump eine Frist bis Anfang März gesetzt und gedroht, ohne eine Einigung danach neue Strafzölle gegen China zu erheben. Aber er zeigte sich geneigt, einer Verständigung mehr Zeit einzuräumen. Damit würde zunächst eine weitere Eskalation im Handelsstreit der beiden größten Wirtschaftsmächte der Welt vermieden, die sich seit Monaten mit Zöllen und Gegenzöllen überziehen.

Der genaue Umfang einer Vereinbarung blieb weiter unklar. Trump zufolge könnte auch der Streit zwischen der US-Regierung und den chinesischem Telekomausrüstern Huawei und ZTE Gegenstand des Abkommens sein. Das Justizministerium in Washington hat Anklage gegen den Huawei-Konzern erhoben, der in seiner Branche Weltmarktführer ist und beim neuen Mobilfunkstandard 5G eine herausragende Rolle spielt. Die US-Regierung befürchtet nach eigenen Angaben, dass das Unternehmen chinesische Spionage ermöglichen könnte. Huawei weist dies zurück. Zunächst war nicht klar, wie der Konflikt im Rahmen eines Handelsabkommens gelöst werden könnte.

(APA/ag.)

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