Mindestens zwei Tote bei Lawinenabgängen in Tirol und Bayern

Beim Abgang von drei Lawinen in Bayern in der Grenznähe zu Tirol nahe Reutte sind am Samstag mehrere Personen verschüttet worden, eine davon kam unter den Schneemassen zu Tode. Bei einem weiteren Abgang im Skigebiet von Kühtai in Tirol ist zudem ein noch nicht identifizierter Wintersportler getötet worden.

Vor Einbruch der Dunkelheit wurden im Ortsgebiet von Schwangau (Landkreis Ostallgäu) fünf Personen geborgen. Zunächst war gemeldet worden, dass sich der Lawinenabgang auf dem Gemeindegebiet von Breitenwang (Bez. Reutte) in Tirol ereignet hätte. Laut Tiroler Polizei wurde eine Person verletzt aus den Schneemassen ausgegraben. Die anderen drei Personen blieben unverletzt. Die fünf Wintersportler waren von der südlichsten der drei Lawinen erfasst worden. Die Lawinen – zunächst war nur von einer die Rede gewesen – gingen gegen 14.30 Uhr in einem Waldgebiet im Bereich Ammerwald ab. Das Einsatzgebiet befindet sich lediglich rund 100 Meter vom Hotel Ammerwald entfernt. Das Hotel sei von den Lawinenabgängen aber nicht betroffen, so die Polizei. Generell herrschte im Bezirk Reutte am Samstag mäßige Lawinengefahr der Stufe zwei auf der fünfstufigen Gefahrenskala.

Die Suchaktion gestaltete sich außerordentlich schwierig, da die Unglücksstelle von Tiroler Seite aus aufgrund von Lawinengefahr nicht auf dem Landweg erreichbar war. Rund 60 Einsatzkräfte wurden mit vier Helikoptern zu den drei Lawinenkegeln geflogen. Auch Stunden nach den Lawinenabgängen stand nicht fest, wie viele Personen von den Schneemassen verschüttet wurden. Die Suche wurde mittlerweile abgebrochen und wird am Sonntag fortgesetzt.

Bei dem Unglück im freien Skigebiet von Kühtai (Bez. Imst) konnte am Samstagnachmittag ein noch nicht identifizierter Wintersportler nur noch leblos aus den Schneemassen geborgen worden, teilte die Polizei auf APA-Anfrage mit. Die näheren Umstände des Lawinenunglücks waren noch nicht bekannt. Die Lawine ging kurz vor 16.00 Uhr in sehr steilem Gelände ab. Die Suche nach möglichen weiteren Verschütteten war auch am Abend noch im Gang.

Die Lawinenabgänge ereigneten sich just am 20. Jahrestag des Lawinenunglücks von Galtür. Eine Jahrhundertlawine riss damals 31 Menschen in den Tod und richtete in dem Ort im Tiroler Paznauntal eine regelrechte Verwüstung an. Nur einen Tag später, am 24. Februar 1999, kamen im benachbarten Valzur weitere sieben Menschen durch eine Lawine ums Leben.

(APA)

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