Red Bull Salzburg für Bundesliga-Trainer klarer Titelfavorit

Unter den Trainern der österreichischen Fußball-Bundesliga-Clubs herrscht große Einigkeit. Der Meister 2018/19 wird wie schon in den vergangenen fünf Jahren Red Bull Salzburg heißen, prophezeiten die Coaches in einer von der Austria Presse Agentur vor dem Frühjahrsstart durchgeführten Umfrage.

Etwas zurückhaltend zeigte sich wenig überraschend nur Salzburg-Trainer Marco Rose. Zum Meister werde sich jener Club küren, der sich den Titel bis Ende Mai verdient habe. „Und wir wollen uns das natürlich verdienen“, erklärte der Deutsche. Die in dieser Liga-Spielzeit noch ungeschlagenen „Bullen“ führen die Tabelle nach 18 Partien mit 14 Punkten Vorsprung auf den LASK an.

Nach der 22. Runde kommt es zu einer Teilung in eine jeweils sechs Mannschaften umfassende Meister- und Qualifikationsgruppe sowie zu einer Punktehalbierung. Danach stehen noch einmal zehn Runden auf dem Programm – die Verfolger könnten den Salzburgern also theoretisch noch einmal nahe kommen.

Dennoch rechnet unter den Betreuern niemand mit einem Umfaller des Titelverteidigers, auch nicht Oliver Glasner, Trainer des derzeit härtesten Salzburg-Widersachers LASK. Der Oberösterreicher geht ebenso wie Ranko Popovic (St. Pölten), Christian Ilzer (WAC), Thomas Letsch (Austria), Markus Schopp (Hartberg), Roman Mählich (Sturm Graz), Dietmar Kühbauer (Rapid), Klaus Schmidt (Mattersburg), Karl Daxbacher (Wacker Innsbruck), Werner Grabherr (Altach) und Reiner Geyer (Admira) von Salzburg als altem und neuem Meister aus.

An der zuletzt immer erdrückender werdenden Dominanz der Salzburger werde sich auch in Zukunft nichts ändern, befürchten die Liga-Trainer. So meinte etwa der früher in Salzburg engagierte Glasner: „Sie haben die mit Abstand größten finanziellen Mittel, die beste Infrastruktur, den besten Kader und leben in ihrer Spielphilosophie Kontinuität. Dadurch ist es für alle anderen schwierig, denn auch wenn bei Salzburg Spieler gehen, kommen sofort wieder neue nach.“

Bereits im Winter verloren die „Bullen“ Amadou Haidara. Munas Dabbur und Hannes Wolf gehen im Sommer, weitere Akteure wie etwa ÖFB-Teamspieler Stefan Lainer oder auch Trainer Marco Rose könnten den Club nach Saisonende ebenfalls verlassen. In der Mozartstadt scheint also ein kleiner Umbruch bevorzustehen, doch ob sich dadurch etwas an den Liga-Machtverhältnissen ändert, wird von den Trainern bezweifelt.

Daxbacher rechnet noch mit vielen weiteren Salzburger Sololäufen. „Sie haben das mit Abstand größte Budget, machen es mit der Heranführung von jungen Spielern hervorragend und können dadurch Abgänge gut ersetzen. Deshalb befürchte ich, dass ihre Dominanz nicht so schnell gebrochen wird.“ Ähnlich äußerte sich Grabherr: „In den letzten ein, zwei Jahren haben die Salzburger gezeigt, dass sie selbst nach Abgängen gut waren.“

Auch seine Trainerkollegen wie Kühbauer, Letsch, Ilzer oder Schmidt glauben an eine langfristige Stärke der Mozartstädter, betonten allerdings, dass die Lücke zu den „Bullen“ zumindest verkleinert werden könnte. Rose selbst hofft darauf, dass Salzburg noch lange die unumschränkte Nummer eins sein wird. „Umso mehr und länger wir Dinge richtig machen, werden wir auch erfolgreich sein“, meinte der Deutsche.

(APA)

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