Kombi-Bronze an Schwarz, Pinturault vor Überraschungsmann

Marco Schwarz hat in der Kombination die dritte Medaille für Österreich bei der Ski-WM in Aare gewonnen. Am Ende wurde es für den Kärntner Bronze, Gold ging am Montag an den am Knie angeschlagenen Franzosen Alexis Pinturault, für den es der erste WM-Titel in einem Einzelbewerb war. Silber holte der slowenische Überraschungsmann Stefan Hadalin, der den Slalom mit Nummer eins eröffnen durfte.

Schwarz hatte als 21. der verkürzten Abfahrt 0,27 Sekunden Vorsprung auf Pinturault gehabt. Der Slalom gelang ihm jedoch nicht wie gewünscht, Pinturault nahm dem Österreicher mit der zweitbesten Laufzeit sieben Zehntelsekunden ab. Slalom-Schnellster war Hadalin, der aus seiner Startnummer Kapital schlug. Pinturault gewann 0,24 Sekunden vor dem 23-jährigen Slowenen, der für sein Land die erst zweite Männer-WM-Medaille nach Slalom-Bronze von Mitja Kunc 2001 holte, und 0,46 vor Schwarz.

„Es ist ganz was anderes als wie wir es eigentlich im Weltcup gewohnt sind. Die Piste war richtig schlecht beinander“, meinte der Österreicher, der zuerst nicht mehr mit einer Medaille gerechnet hatte. „Ich habe es eh noch richtig gut gehabt. Aber wenn du da in der Abfahrt führst, hast du so gut wie keine Chance mehr. Da fährst du bei jedem Tor 20 Zentimeter mehr.“

Gold wäre auch möglich gewesen, dennoch freute sich Schwarz über seine erste Medaille in einem Einzelbewerb. Der 23-Jährige hatte im Vorjahr mit der Mannschaft Silber bei Olympia gewonnen, war in der Kombination jedoch leer ausgegangen. „Ich habe ungefähr das gleiche Gefühl gehabt wie bei der Olympiade letztes Jahr. Wie ich ins Ziel gekommen bin, war ich auch Dritter, nachher ist es der vierte Platz geworden.“ Schon im ersten Rennen eine Medaille zu gewinnen, nehme viel Druck von ihm.

„Gold ist immer etwas Fantastisches. Ich bin sehr, sehr glücklich“, jubelte Pinturault, der mit Frankreich amtierender Team-Weltmeister ist, in einem Einzelrennen bei Titelkämpfen aber noch nie ganz vorne stand. In der Abfahrt hatte er zu Mittag beim Zielsprung eine Knochenprellung im Bereich des rechten Knies erlitten. „Es war schon ein bisschen schwierig. Ich konnte nicht einmal richtig gehen. Aber auf den Skiern ist es deutlich besser gegangen“, erklärte der 27-Jährige. „Morgen werden wir genau checken, was genau los ist.“

Zweitbester Österreicher war Daniel Danklmaier auf Platz zwölf. „Ich glaube, dass ich das gar nicht so schlecht gemeistert habe“, betonte der Steirer. „Es war gar nicht so einfach mit den Spuren, damit man die Linie hält. Es ist sicher spurig und schlagig für die Vorderen.“

Romed Baumann schloss seinen vielleicht letzten WM-Bewerb als 14. ab, der zweifache Aare-Medaillengewinner Vincent Kriechmayr kam auf Position 17. „Jetzt freue ich mich auf daheim“, sagte der Oberösterreicher, der im Super-G mit Silber und in der Abfahrt mit Bronze dekoriert worden war. „Ich hoffe, es werden nicht meine letzten bei Großereignissen sein. Ich möchte das schon noch einmal toppen.“

Als Sieger des ersten Teils war Dominik Paris in den Slalom gegangen, der Südtiroler fiel in der Entscheidung dann nach beherztem Kampf auf Rang neun zurück. ÖSV-Bester war Kriechmayr als Vierter gewesen. Baumann war in der Abfahrt eine stellenweise holprige Piste fast zum Verhängnis geworden. Auf den letzten Metern vor dem Zielsprung vermied der Tiroler einen Sturz. „Mir hat es da oben die Haxen auseinandergezogen“, ärgerte sich Baumann nachher über die Präparierung.

Kombi-Olympiasieger Marcel Hirscher hatte auf den WM-Bewerb verzichtet. Der Salzburger konzentriert sich bei der WM auf Riesentorlauf und Slalom am Freitag beziehungsweise Sonntag.

(APA)

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