Volkswirte senken abermals Wachstumsprognosen für Eurozone

Professionelle Beobachter der EZB-Geldpolitik haben erneut ihre Konjunkturprognosen für den Euroraum gesenkt. Laut einer Umfrage rechnen die Volkswirte nun damit, dass 2019 die Wirtschaft nur um 1,5 Prozent wachsen wird, wie die Europäische Zentralbank am Freitag mitteilte. Noch im Oktober hatten sie einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,8 Prozent prognostiziert.

Für 2020 nahmen sie ihre Vorhersage auf 1,5 von bisher 1,6 Prozent zurück. Für 2021 erwarten sie nur ein Wachstum von 1,4 Prozent. Die Volkswirte hatten bereits im Oktober ihre Wachstumsprognosen zurückgenommen.

Die Erwartungen der Experten werden von den Währungshütern genau verfolgt. Sie sind ein Faktor, der in ihre geldpolitischen Überlegungen einfließt. EZB-Chef Mario Draghi hatte am Donnerstag nach der Zinssitzung gesagt, dass sich die Wirtschaft aktuell schwächer als erwartet entwickle und angedeutet, dass eine Zinserhöhung nicht in diesem Jahr sondern erst 2020 kommen könnte. Die Euro-Wächter kippten zudem ihre bisherige Einschätzung, dass sich bei den Perspektiven für das Wirtschaftswachstum Gefahren und Chancen weitgehend die Waage halten. Nunmehr würden die Gefahren überwiegen.

Die EZB-Beobachter kappten auch ihre Inflationsprognosen. Für das laufende Jahr erwarten sie jetzt nur noch eine Teuerung von 1,5 Prozent statt wie zuvor von 1,7 Prozent. 2020 gehen sie von einem Anstieg der Verbraucherpreise um 1,6 Prozent aus. Bisher wurden 1,7 Prozent erwartet. Die Notenbank strebt knapp unter zwei Prozent als Idealwert für die Wirtschaft an. Im Dezember lag die Teuerung mit 1,6 Prozent deutlich darunter.

(APA/ag.)

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