Hirscher stellte in Adelboden nächsten Rekord auf

Das dritte Double in Adelboden nach 2012 und 2018, der insgesamt neunte Sieg am Chuenisbärgli, der 16. Stockerlplatz: Marcel Hirscher setzt seine Fahrt in die Geschichtsbücher souverän fort, so erfolgreich ist zuvor nie ein alpiner Skirennläufer an einem Weltcup-Schauplatz gewesen. Der Salzburger gewann den Slalom am Sonntag vor dem Franzosen Clement Noel und dem Norweger Henrik Kristoffersen.

Wie schon zuletzt in Zagreb schied Marco Schwarz nach Halbzeitführung im Finale mit Einfädler aus, Hirscher indes brauste bei starkem Schneefall mit Laufbestzeit von Position drei aus noch ganz an die Spitze, 0,50 Sekunden vor Noel. „Das war echt hart heute. Ich wusste, dass Clement führte und dass hinter mir noch Henrik und Marco in der Form seines Lebens kommen. Ich wusste, dass ich hundert Prozent geben muss“, sagte Hirscher nach dem 67. Weltcupsieg seiner Karriere.

Der Rekord in Adelboden lässt auch ihn nicht kalt. „Ich habe in Adelboden meinen ersten Top-Ten-Platz erreicht (Slalom-Neunter 2008/Anm.), nun habe ich 16 Kuhglocken und neun Siege, das ist wirklich ein spezieller Platz“. Es war sein fünfter Slalomerfolg in Adelboden nach 2012, 2013, 2014 und 2018. Im Gesamtweltcup hat Hirscher nach zwanzig Saisonrennen 976 Zähler auf dem Konto, es folgen Kristoffersen (571) und der Tagesvierte Alexis Pinturault (494).

Kristoffersen war wie im Riesentorlauf am Samstag, als er Zweiter wurde, fehlerhaft unterwegs. „Ich denke, der Speed ist da. Aber wenn Marcel auf dem Level fährt, auf dem er momentan ist, dann kann ich ihn mit diesen Fehlern nicht schlagen. So ist das Leben. Ich kann nur machen, was ich mache. Ich habe es probiert“, sagte der Norweger. Noel landete erstmals in seiner Karriere in einem Einzelrennen auf dem Podest. „Das ist wunderbar, die Atmosphäre hier ist großartig. Das war ein wirklich, wirklich guter Tag für mich“, erklärte der 21-Jährige.

Bitter endete das Rennen für Schwarz, der im ersten Lauf taktisch sehr klug gefahren war, indem er bei der Einfahrt in den Steilhang ein bisschen rausgenommen hatte. „Die Nerven waren es nicht. Ich habe oben gut angefangen, über den Übergang wollte ich wieder rausnehmen, und dann ist es schon wieder passiert gewesen“, sagte der Kärntner nach dem zweiten Lauf und versuchte das Positive mitnehmen. „Das Skifahren passt. Ich lasse mich nicht drausbringen. Ich fahre morgen nach Wengen und werde die Abfahrtstrainings mitfahren und am Freitag die Kombi. Dann folgt die Vorbereitung auf den Slalom.“

Zweitbester Österreicher wurde Christian Hirschbühl, der in der Entscheidung von 13 auf 21 zurückfiel. Unmittelbar dahinter landeten Marc Digruber (22.) und Johannes Strolz (23.). Hirschbühl hatte im ersten Durchgang nach einer starken Fahrt im oberen Teil einen „blöden Fehler an einer blöden Stelle“ gemacht, im zweiten gelang es ihm nicht umzusetzen, was er sich vorgenommen hatte. „Ich habe es ins Ziel rein zu wenig laufen lassen. Das ist ärgerlich. Nichtsdestotrotz muss ich weitermachen und auf Wengen schauen.“ Digruber sieht bei sich die Form kommen, er wolle auf das Adelboden-Rennen aufbauen. „Jetzt kommt Wengen, das ist eines meiner Lieblingsrennen.“

Der Tiroler Manuel Feller produzierte in Adelboden einen Doppelausfall, nach dem Riesentorlauf sah er auch im Slalom das Ziel nicht. In Spezialtorläufen war es der zweite Nuller nach Madonna die Campiglio, dem gegenüber stehen aber ein dritter Rang in Zagreb, ein vierter in Saalbach-Hinterglemm und ein Neunter in Levi.

Auch der Olympiadritte Michael Matt büßte in der Disziplinwertung Punkte ein, er verpasste als 34. die Teilnahme am zweiten Durchgang. Zum zweiten Mal in Folge nach dem Ausfall in Zagreb gab es daher keine Punkte, davor war er als Siebenter, Fünfter und Dritter auf dem aufsteigenden Ast.

(APA)

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