Geiseldrama um Fünfjährigen in USA beendet

Nach sechs Tagen ist das Geiseldrama um einen fünfjährigen Buben in den USA beendet. Der kleine Ethan sei gerettet, sein Entführer tot, teilte die Bundespolizei FBI mit. Laut Behörden griff die Exekutive ein, nachdem die Verhandlungen ins Stocken gerieten und der Geiselnehmer mit einer Schusswaffe in der Hand gesehen wurde. Nach Angaben von Nachbarn habe es Explosionen auf dem Gelände gegeben.

Der Geiselnehmer Jimmy Lee Dykes, ein 65-jähriger Kraftfahrer, hielt sich seit Dienstag vergangener Woche mit dem Kind in einem unterirdischen Bunker auf seinem Grundstück in Midland City im südlichen Bundesstaat Alabama verschanzt. Zuvor hatte er einen Schulbus gestoppt und den Busfahrer aufgefordert, ihm mehrere Kinder zu übergeben. Als der Busfahrer sich weigerte, erschoss Dykes den Mann und entführte den Buben.

Die Polizei stand mit dem Geiselnehmer laut Presseberichten über ein schmales Lüftungsrohr in Kontakt. In den letzten 24 Stunden des Geiseldramas seien die Verhandlungen immer schwieriger geworden und Dykes sei mit einer Schusswaffe in der Hand gesehen worden, berichtete FBI-Spezialagent Stephen Richardson. Weil befürchtet wurde, dass das Kind in „unmittelbarer Gefahr“ war, hätten FBI-Agenten den Bunker gestürmt und das Kind gerettet.

Dykes sei tot, sagte Richardson. Der kleine Ethan sei wieder mit seiner Mutter vereint. „Er lacht, macht Witze, spielt und isst – all‘ die Sachen, die man von einem normalen fünf- bis sechsjährigen jungen Mann erwarten würde“, beschrieb FBI-Agent Richardson. „Er ist sehr tapfer. Er hatte sehr viel Glück.“

Nachbarn hatten US-Medien geschildert, der Marineveteran Dykes habe häufig bis zu acht Tage in seinem unterirdischen Bunker gesessen. Sie schilderten ihn als Mann mit dramatischen Stimmungsschwankungen und paranoid wirkenden regierungsfeindlichen Ansichten. Völlig unklar sind nach wie vor die Motive des Täters.

(APA/ag.)

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