Gesetzesnovelle für Uni-Zusammenlegungen

Eine Gesetzesnovelle soll die Zusammenlegung von Universitäten generell ermöglichen. So sollen z.B. auch die Medizinischen Universitäten wieder als Fakultäten ihrer „Stammuni“ geführt werden können. An einem entsprechenden Gesetzesentwurf wird im Wissenschaftsministerium gerade gearbeitet. Interessant sein dürfte das vor allem für die Situation in Innsbruck und Linz.

In Innsbruck wird bereits seit längerem über eine Wiedervereinigung von Uni Innsbruck und Medizin-Uni diskutiert. In Linz wünschen sich unter anderem die Stadt und das Land Oberösterreich eine neue Medizin-Fakultät an der Uni Linz.

„Wir werden mit dieser Änderung des Universitätsgesetzes auch die gesetzlichen Grundlagen für die Einrichtung von Medizin-Fakultäten schaffen“, hatte Wissenschaftsminister Töchterle bereits in der Vorwoche betont. Ob man allerdings etwa in Linz dann auch tatsächlich eine solche Fakultät einrichte, sei eine andere Frage. So seien etwa die Bedarfs- und die Finanzierungsfragen noch nicht geklärt.

In Innsbruck wird bereits seit längerem uni-intern und in gemeinsamen Arbeitsgruppen über die Refusionierung der beiden Hochschulen diskutiert. Töchterle hat sich bereits in seiner Zeit als Rektor der Uni Innsbruck dafür ausgesprochen, auch der Tiroler Landeshauptmann Platter gilt als Befürworter dieser Lösung. Naturgemäß skeptisch stehen einer Zusammenlegung diverse Gremien der Medizin-Uni Innsbruck gegenüber.

Die Medizin-Unis Wien, Graz und Innsbruck sind erst 2004 mit der vollen Implementierung des Universitätsgesetzes (UG) aus ihren Stammuniversitäten herausgelöst worden, wo sie als Fakultäten eingerichtet waren. Für die erneute Einrichtung von Medizin-Fakultäten muss daher auch das UG wieder geändert werden. Dieses zählt derzeit nämlich die österreichischen Universitäten auf, darunter eben die drei Medizin-Unis.

Eine Gesetzesänderung könnte grundsätzlich rasch gehen: Erst in der Vorwoche wurde eine Regierungsvorlage für eine UG-Änderung im Ministerrat beschlossen, die unter anderem einen Probelauf zur Studienplatzfinanzierung in fünf Studienfeldern vorsieht. Die Uni-Zusammenlegung könnte bis zur geplanten Beschlussfassung Ende Februar noch dazukommen.

(APA)

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