Radiotest: Jeder vierte hört Privatradio

Im Zeitlupentempo erobern die Privatradios einen immer größeren Teil des Radiomarktes – der ORF bleibt freilich nach wie vor unangefochtener Marktführer. Immerhin konnten die Privatsender ihre Tagesreichweite (von 27,2 auf 28,6 Prozent) und ihren Marktanteil (von 23 auf 24 Prozent) wieder einmal ein kleines Stückchen ausbauen.

Tagesreichweite und Marktanteil der ORF-Radioflotte ging im zweiten Halbjahr 2012 leicht zurück, nämlich von 69,6 auf 68,1 Prozent bzw. von 75 auf 74 Prozent. Das geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Radiotest für das zweite Halbjahr 2012 hervor. Vor zehn Jahren hatten die ORF-Radios noch einen Marktanteil von 80 Prozent, die Privatsender lagen damals bei nur 17 Prozent.

Im langfristigen Vergleich zeigt sich zwar, dass die Privatsender immer beliebter werden – der ORF ist und bleibt aber unangefochtener Marktführer. Beliebtester Sender der Österreicher ist nach wie vor Ö3, das bundesweit auf einen Marktanteil von 32 Prozent kam und damit mehr Hörer, als alle Privatsender zusammen. Laut ORF-Aussendung hören 5,1 Millionen Österreicher täglich eines der ORF-Radios. Rückgänge gab es bei den Tagesreichweiten von Ö1 und FM 4, wobei der Marktanteil mit sechs und zwei Prozent jeweils stabil gehalten werden konnte.

Kronehit legte zu

Zuwächse im Privatsektor konnte der österreichweit empfangbare Privatsender Kronehit verbuchen, dessen Tagesreichweite von 10,7 auf 11,9 Prozent kletterte und der Marktanteil von sechs auf sieben Prozent. Vor allem im heiß umkämpften Wiener Radiomarkt konnte „Kronehit“ den Marktanteil von sechs auf acht Prozent steigern. Die ORF-Radios hatten in der Bundeshauptstadt einen Marktanteil von 69 Prozent (70 Prozent im Vorjahreszeitraum), Rückgänge gab es bei den in Wien empfangbaren ORF-Regionalradios Radio Wien, Radio Niederösterreich und Radio Burgenland.

Antenne Wien konnte sich von zwei auf drei Prozent Marktanteil verbessern, während Radio Energy von fünf auf vier Prozent zurückging. Hit FM sendet seit Mai 2012 unter dem Namen 88,6. Der Sender kam auf vier Prozent Marktanteil, ein Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum ist allerdings nicht möglich.

Der ORF nahm das Ergebnis des Radiotests zufrieden zur Kenntnis. „Qualität und Verlässlichkeit, aber auch Innovation sind Basis und Eckpfeiler, um die ORF-Radios in einem trimedialen Medienumfeld in eine erfolgreiche Zukunft zu führen“, so Radiodirektor Karl Amon. Besonders hervorzuheben seien die Marktanteilsgewinne bei den Jungen, betonte er.

(APA)

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