Ökostrom: Mitterlehner weist AK-Kritik zurück

Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (V) weist die Kritik der Arbeiterkammer (AK) an den zu hohen Ökostromkosten für private Haushalte zurück. Die Argumente der AK seien „unrichtig und übertrieben“, sagte Mitterlehner im „Ö1-Morgenjournal“. Die Industrie stärker zu belasten, gehe aus Wettbewerbsgründen nicht. Und: Die Endkunden seien durchaus bereit, für sauberen Strom mehr zu bezahlen.

In Österreich seien die Zuschläge für Grünstrom „wesentlich günstiger“ als in Deutschland, nämlich 53 Euro in diesem Jahr im Vergleich zu 186 Euro im Nachbarland, rechnete Mitterlehner vor. Dies sei auch der Grund für die unterschiedliche Aufteilung der Belastung auf Haushalte und Industrie.

Die Industrie stehe in einem internationalen Wettbewerb. Deswegen „kann ich die Industrie nicht belasten, ansonsten würden Arbeitsplätze gefährdet“, so Mitterlehner. Ob er sich da nicht von der Wirtschaft erpressen lasse? „Diese Formulierung ist weitaus übertrieben.“ Deutschland habe für die Industrie eine Deckelung der Stromkosten „in weitaus höherem Umfang“, allein schon deshalb müsse die Belastung für Österreichs Industriebetriebe im Rahmen bleiben.

Außerdem, so Mitterlehner, seien 70 Prozent der Kunden in Österreich gewillt, einen höheren Beitrag für Ökostrom zu leisten, wie eine Umfrage ergeben habe. Nach AK-Rechnung müssen die Haushalte 40 bis 50 Prozent der Ökostromkosten tragen, obwohl sie nur ein Viertel des Stroms verbrauchen. AK-Direktor Werner Muhm hatte daher gestern gefordert, dass sich die Belastung der Haushalte halbieren sollte.

(APA)

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