Österreich in Pressefreiheit-Ranking abgerutscht

Nordeuropas Länder sind weiterhin weltweit die Musterschüler in punkto Pressefreiheit. Österreich ist dagegen in der jährlichen Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen (ROG) abgerutscht und belegt nunmehr Platz 12 (Rang 5 im Vorjahr). Im Nahen Osten und in Nordafrika ist die Bilanz der Situation für Journalisten zwei Jahre nach Beginn des Arabischen Frühlings ernüchternd.

Grund für das schlechtere Abscheiden Österreichs ist laut ROG die „zunehmend schwierige ökonomische Lage von Qualitätsmedien sowie der wirtschaftliche Druck, dem Redaktionen und Journalisten ausgesetzt sind.“ Hinzu komme eine „Presseförderung und Anzeigenpolitik, die vornehmlich marktorientiert ist“ sowie „Versuche seitens der Politik, durch gezielte Postenbesetzung im Bereich des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ORF ihren Einfluss geltend zu machen“, so Reporter ohne Grenzen in ihrem Bericht.

Weiter verschlechtert hat sich die Situation im Jahr 2012 wie bereits im Vorjahr in Ungarn (56) und Griechenland (84). Auch in der Türkei verschlechtert sich die Mediensituation, das Land belegt Platz 154 von den insgesamt 179 untersuchten Ländern.

In der Ukraine, das im Jänner den OSZE-Vorsitz übernommen hat, ist die Gewalt gegen Journalisten laut dem Bericht im Jahr 2012 deutlich gestiegen (Platz 126). Auch in Russland (Rang 148) hat sich die Situation für Medien weiter zugespitzt. Die Berichterstattung über Großdemonstration gegen die umstrittene Wiederwahl Wladimir Putins sei behindert worden, die Überwachung des Internets intransparent.

Ernüchternd fällt die Bilanz in den Ländern des sogenannten „Arabischen Frühlings“ aus. Syrien bleibt erwartungsgemäß auf dem viertletzten Platz. Es folgen wie im Vorjahr die drei Schlusslichter in Bezug auf die Pressefreiheit Turkmenistan, Nordkorea und Eritrea. Zu den „freiesten“ Ländern für Medien gehören laut Weltrangliste der Pressefreiheit weiterhin Finnland, die Niederlande und Norwegen.

(APA)

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