Countdown für „Frankfurter Rundschau“

Countdown für die deutsche Zeitung“Frankfurter Rundschau“: Am Mittwoch soll die Belegschaft der insolventen Traditionszeitung erfahren, ob es für die Zeitung und die verlagseigene Druckerei eine Zukunft gibt oder ob die Tage für das Blatt gezählt sind.

Bereits am Montag informierte der vorläufige Insolvenzverwalter die Gläubiger in Frankfurt über den aktuellen Stand und über Möglichkeiten, das drohende Aus für die „FR“ zu vermeiden. Eine Entscheidung über einen potenziellen Investor gebe es aber noch nicht, hieß es am Montag vor den Gesprächen vonseiten der Insolvenzverwaltung.

Die Gläubiger sollen bis zum Dienstag über Alternativen für den Verlag entscheiden. Ein Tag später ist eine Belegschaftsversammlung angesetzt. Die „FR“ hatte Mitte November angesichts massiver Verluste Insolvenz angemeldet. Noch bis zum Freitag hätte ein möglicher Investor Zeit, Zeitung und Personal zu übernehmen.

Insgesamt stehen rund 450 Arbeitsplätze auf dem Spiel, davon etwa die Hälfte im Druckzentrum. Als Interessent war zuletzt auch immer wieder die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) genannt worden. „Es ist selbstverständlich, dass wir uns das in einer solchen Situation genau anschauen müssen“, sagte „FAZ“-Geschäftsführer Tobias Trevisan am Montag. Details nannte er aber nicht. Er äußerte sich auch nicht zu Gerüchten über eine Übernahme von „FR“-Redakteuren.

Nach einem Bericht des „Hamburger Abendblatts“ erwägt die eher konservativ ausgerichtete „FR“-Konkurrentin „FAZ“, die Rundschau in abgespeckter Form als Regionalzeitung mit etwa 30 Redakteuren weiterzuführen. Für die Druckerei solle sich die türkische Calik Holding interessieren, hieß es weiter. Der Sprecher des vorläufigen Insolvenzverwalters Frank Schmitt hatte am Wochenende gesagt, es seien noch mehrere Interessenten an Bord.

(APA/dpa)

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