Tiroler Volksschauspiele an neuem Spielort

Die Tiroler Volksschauspiele in Telfs ziehen in der heurigen Saison um – nämlich vom abrissbedrohten Stadl ins Hallenbad. Im Rahmen der von 25. Juli bis 31. August stattfindenden Volksschauspiele wird auch der heimische Julibar, Autor Felix Mitterer, geehrt. Anlässlich seines 65. Geburtstag wird Mitterers Erstling „Kein Platz für Idioten“ unter der Inszenierung von Christian Zauner gezeigt.

Der Autor schlüpft dabei selbst in die Rolle des behinderten Jungen, den er schon bei der Uraufführung spielte. Das möchte Mitterer offensichtlich nun auch dem Tiroler Publikum bei den Aufführungen im großen Rathaussaal zeigen.

Wie bereits in der vergangenen Saison wird der Jubilar zum Ende der Volksschauspiele den Zuschauern den Affen machen und in Franz Kafkas „Ein Bericht für eine Akademie“ den Rotpeter mimen. Das Stück ist im kleinen Rathaussaal zu sehen.

Mit „Das Käthchen von Heilbronn“ von Heinrich von Kleist kommt ein Märchen und zugleich Manifest der romantischen Liebe zur Aufführung. Darin läuft ein bisher für seine Tugend berühmtes Mädchen wie von einer unsichtbaren Schnur gezogen von zu Hause weg, um einem Ritter, Friedrich Graf Wetter von Strahl, zu folgen, ohne ihn je zuvor gesehen zu haben. Des Mädchens Vater ahnt teuflische Mächte im Spiel und ruft ein Gottesgericht an. Volksschauspiele-Obmann Markus Völlenklee wird dafür mit Karl-Heinz Steck an seiner Seite das Hallenschwimmbad zur Bühne dieser gewaltig zarten Liebe machen.

Grenzwertig wird es in „Verrücktes Blut“ von Nurkan Erpulat und Jens Hillje, worin Migration, Gewalt an Schulen und Integration thematisiert werden. Die Tiroler Erstaufführung wird von Klaus Rohrmoser im Kranewitterstadl inszeniert.

Auf einen musikalisch-szenischen Abend darf sich das Publikum bei „Iatz miass ma gwinnen, sinsch verlier ma!“ von Völlenklee und Barbara Aschenwald freuen. Seit Jahren schaut die Autorin den Tirolern „aufs Maul“ und schreibt nieder, was sie hört. Gepaart mit (Lieblings- und Schrecklings-)Liedern und in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Telfer Holden und Unholden soll dabei ein amüsantes Tiroler Durcheinander entstehen.

(APA)

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