Schauspiel-Comeback von Felix Mitterer in Wien

Der Autor Felix Mitterer gastiert ab 30. Jänner in Wien. Zuvor war sein Wagnis, sich im vergangenen Sommer bei den Tiroler Volksschauspielen in Telfs nach 29 Jahren Pause in Franz Kafkas „Ein Bericht für eine Akademie“ wieder als Schauspieler zu versuchen, voll aufgegangen. „Ich war sehr erleichtert“, gesteht Mitterer im APA-Gespräch. Doch nun baut sich erneut Spannung auf.

„1978 hatte ich in ‚Kein Platz für Idioten‘ meinen letzten Auftritt in Wien“, erzählt Mitterer, der seit seiner Rückkehr aus Irland im Weinviertel wohnt. Während in Tirol Besucher, die zum Teil noch nie einen Kafka-Text gelesen hätten, von der Geschichte der ultimativen Anpassung, der versuchten Menschwerdung eines Affen, unmittelbar getroffen worden seien, treffe er in der Bundeshauptstadt auf ein gebildetes, kritisches Publikum, vor dem man sich leicht zum Affen machen könne: „Ich fürchte mich schon!“

Mit seiner Interpretation von Kafkas Affen Rotpeter ist Mitterer, der 1979 in einem TV-Film eindrucksvoll den Maler Egon Schiele verkörperte, auch in anderer Hinsicht ein Risiko eingegangen: Erstmals seit einem Moritaten-Abend vor 30 Jahren betätigt er sich auch wieder als Sänger. „Ich möchte schon seit den 70er-Jahren diesen Text spielen. Und nachdem der Affe ja ein berühmter Varietekünstler ist, habe ich mir acht Schlager aus den 20er- und 30er-Jahren ausgesucht.“

Die spartanische Bühnenlösung von Karl-Heinz Steck mit einem Affenkäfig, einem Gestänge, einer Discokugel und einem vor den Instrumenten platzierten Kaktus gibt Mitterer reichlich Möglichkeiten, seine schauspielerischen Fähigkeiten zu entfalten. Nach acht Aufführungen in Telfs kommt die 75-minütige Produktion für zunächst nur fünf Vorstellungen nach Wien. Mitterer wird zudem am 6. Februar in kleinem Kreis seinen 65. Geburtstag feiern.

(APA)

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