Habjans Jelinek-Puppe im Akademietheater

Ab Donnerstag verkörpert eine Puppe Elfriede Jelinek im Akademietheater. Inszeniert hat Elfriede Jelineks Stück „Schatten (Eurydike sagt)“ Matthias Hartmann. Die Jelinek-Puppe gebaut hat Nikolaus Habjan, der neue Star der Wiener Figurentheater-Szene.

Habjan ist spätestens seit dem Gewinn des Nestroy-Preises für die Produktion „F. Zawrel – erbbiologisch und sozial minderwertig“ in aller Munde. „Seit der Nominierung sind wir immer ausverkauft. Das war für uns ein Novum“, freut sich Simon Meusburger, Regisseur des berührenden Abends und gemeinsam mit Fabjan Leiter des kleinen Schubert Theaters in Wien-Alsergrund. Dort spielt man derzeit eine Hitparade sämtlicher sechs bisheriger Puppentheater-Produktionen.

Als Matthias Hartmann nach Lösungen suchte, die Jelinek’sche Textflut „Schatten (Eurydike sagt)“ auf die Bühne zu bringen, rief er erneut nach dem Puppenspieler, der den „extremen Kulturschock“ zwischen Staatstheater und Kleinstbühne bravourös bewältigt hat. Und so steht der 25-jährige Grazer, der bereits als Kind am liebsten mit Puppen spielte, ab Donnerstag neben sieben Schauspielerinnen, die alle den Part der Eurydike übernehmen, und einem archetypischen Sänger, der mehr als bloß Orpheus ist, als Elfriede Jelinek auf der Bühne.

Habjan dürfte noch länger im Scheinwerferlicht bleiben. Gleich nach der Jelinek-Premiere startet er seine Inszenierung der Puppentheater-Version des 1960er-Jahr-Films „Was geschah mit Baby Jane?“. Diesmal überlässt er seiner Schülerin Manuela Linshalm erstmals ganz alleine die Bühne. Am 17. Februar ist Premiere. Im Mai soll „Don Quixote“ folgen.

(APA)

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