Theater stoppte Stück über depressiven Tormann

Im Streit um ein Theaterstück über einen depressiven Tormann will das Berliner Maxim Gorki Theater die Aufführung vorerst stoppen. Das Theater bedauerte, die Gefühle von Teresa Enke verletzt zu haben. Sie ist die Witwe des 2009 gestorbenen deutschen Fußball-Nationaltorhüters Robert Enke und will verhindern, dass ihre Familientragödie auf der Bühne vermarktet wird. Sie schaltete einen Anwalt ein.

Die Verantwortlichen des Theaters wollten die Probleme mit Enke klären und bis zu einer Lösung „auf die Ansetzung des zweiten Teils der Aufführung“ verzichten. Dem Theater und Regisseur Armin Petras sei es mit dem Stück ausschließlich darum gegangen, das persönliche Schicksal Enkes in einen allgemeingültigen Fall zu überführen und so künstlerisch darzustellen, erklärte das Haus. Der unumstrittene erste Teil der geplanten Trilogie „Demenz, Depression und Revolution“ von Fritz Kater soll weiter gezeigt werden.

Das Stück, das am 5. Jänner uraufgeführt wurde, habe Teresa Enke sehr verärgert, weil es sich ungefragt an der Enke-Biografie von Ronald Reng entlanghangele, sagte der frühere Manager des Tormanns, Jörg Neblung. Der Keeper von Hannover 96 hatte unter schweren Depressionen gelitten und sich im November 2009 das Leben genommen.

(APA/dpa)

Kommentare sind geschlossen, aber trackbacks und Pingbacks sind offen.