Sechs Tote bei Schneemobil-Unfall in Norditalien

Bei einem Unfall mit einem Schneemobil sind am Freitagabend sechs Menschen in den italienischen Dolomiten ums Leben gekommen. Zwei weitere wurden schwer verletzt, als der Motorschlitten mit Anhänger von einer Piste im Cermis-Skigebiet bei Cavalese im Trentino abkam und von einem Abhang rund 100 Meter in die Tiefe stürzte. Bei den Opfern soll es sich um russische Urlauber handeln.

Den russischen Urlaubern, die den Tag auf dem Berg Cermis verbracht hatten, war von den Betreibern der Piste ausdrücklich verboten worden, den Motorschlitten mit Anhänger für die Abfahrt zu nutzen. Diese ist als besonders schwierige „schwarze Piste“ ausgezeichnet.

„Die Piste ist steil, es war dunkel und die Wetterlage schwierig. Die russische Gruppe hätte keineswegs mit dem Schneemobil hinunterfahren sollen“, erklärte der Bürgermeister von Cavalese, Silvano Welponer. Er nannte das Verhalten der Urlauber „verantwortungslos“. Die sechsköpfige Gruppe war von zwei weiteren Russen angeführt worden, die das Hotels Sporting Cermis betreiben. Die Touristen hatten darum gebeten, von der Ortschaft Pajon auf ungefähr 2.000 Meter Seehöhe neben der Piste „Olimpia II“ bis zu einer Berghütte auf 1.300 Meter Höhe gebracht zu werden. Noch unklar ist, wie sich die Urlauber den Motorschlitten besorgt hatten.

Das Schneemobil mit Anhänger kam von der Piste ab und stürzte von einem Abhang rund 100 Meter in die Tiefe. Dabei prallte der Schlitten gegen mehrere Bäume. Rettungsmannschaften aus Trentino bargen die sechs Toten. Die beiden Verletzten, die sich am Steuer des Motorschlitten befanden, wurden mit einem Hubschrauber aus Bozen geborgen. Sie befinden sich in kritischem Zustand, berichteten italienische Medien. Einer von ihnen liegt im Krankenhaus von Trento, der andere im Spital von Cavalese. Überprüft werden sollte, ob sie alkoholisiert waren.

Nach Angaben der Rettungsdienste handelte es sich bei den Toten um vier Frauen und zwei Männer. Die Opfer sind die Frau des Betreibers des Hotels Sporting Cermis, eine 48-jährige Urlauberin mit ihren beiden Kindern im Alter von 16 und 25 Jahren sowie zwei weitere Urlauber im Alter von 45 und 52 Jahren. Der Betreiber des Hotels konnte sich retten.

(APA/ag.)

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