Moody’s stuft Euro-Rettungsschirm herab

Der ESM sei um eine Stufe auf Aa1 herabgestuft worden, erklärte die Agentur am Freitag in Washington. Zur Begründung führte sie vor allem die Wirtschaftsprobleme in Frankreich an, das einer der wichtigsten Geldgeber des ESM sei.

Den Ausblick für den Rettungsschirm bewertete Moody’s negativ – das bedeutet, dass die Ratingagentur die Note mittelfristig erneut absenken könnte. Auch der ESM-Vorgänger EFSF wurde „vorübergehend“ von der Bestnote Aaa auf Aa1 herabgestuft.

Moody’s begründete die Abwertung vor allem mit der Bedeutung Frankreichs bei den Euro-Rettungsmaßnahmen. „Frankreich ist der zweitgrößte Unterstützer der beiden Finanzinstrumente“, erklärte Moody’s. Die Kreditwürdigkeit von ESM und EFSF hänge nun einmal von der Kreditwürdigkeit seiner wichtigsten Unterstützer ab. Wichtigstes Land für ESM und EFSF ist Deutschland, es führt weiter die Bestnote Aaa.

Moody’s hatte Frankreich Anfang vergangener Woche die Bestnote für seine Kreditwürdigkeit entzogen. Die Ratingagentur senkte die Note für Paris ebenso wie jetzt ESM und EFSF auf Aa1 und begründete dies unter anderem mit der mangelnden französischen Wettbewerbsfähigkeit. Es gebe ein „Risiko“ für Frankreichs Wirtschaftswachstum und „zahlreiche Strukturdefizite“ wie einen „rigiden Arbeitsmarkt“, erklärte Moody’s am 19. November. Die US-Ratingagentur Standard & Poor’s hatte Frankreich bereits im Jänner die Bestnote aberkannt.

Der Europäische Stabilitätsmechanismus (ESM) ist der Nachfolger des zeitlich begrenzten Rettungsschirm EFSF. Ein schlechteres Rating kann grundsätzlich die Aufnahme von frischem Geld verteuern und erschweren.

(APA/dpa)

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