OECD senkt Österreich-Prognose

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ihre Wachstumsprognosen für Österreich nach unten revidiert. Sie erwartet für heuer ein Wirtschaftswachstum von 0,6 Prozent und für die kommenden Jahre 2013 und 2014 ein leichtes Anziehen auf 0,8 bzw. 1,8 Prozent. Europas Schuldenkrise bleibt nach Einschätzung der OECD der stärkste Bremsklotz für die globale Konjunktur.

Das staatliche Defizit sollte von heuer 3,1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) auf 2,7 Prozent und 2014 auf 2,1 Prozent zurückgehen, geht aus dem am Dienstag in Paris veröffentlichten halbjährlichen OECD-Wirtschaftsausblick hervor. Zuletzt hatte die OECD im Mai für 2012 ein Wachstum von 0,8 Prozent und für 2013 von 1,6 Prozent prognostiziert.

Da die Konjunktur auf kurze Sicht schwach bleiben dürfte, wird mit einem nachlassenden Beschäftigungswachstum und einer weiteren Zunahme der Arbeitslosigkeit gerechnet. Die Arbeitslosenquote (ILO-Standard) sollte heuer auf 4,4 Prozent und jeweils 4,7 Prozent in den beiden kommenden Jahren steigen, nach 4,1 Prozent 2011.

Gebremst werden dürfte der Preisauftrieb: Die Inflationsrate wird heuer bei 2,4 Prozent gesehen, nach 3,6 Prozent 2011, und sollte 2013 auf 1,9 Prozent und 2014 weiter auf 1,6 Prozent zurückgehen. Die Staatsverschuldung sollte sich – nach Maastricht – kontinuierlich von 75,6 Prozent des BIP in diesem Jahr auf 77,6 Prozent und 78,5 Prozent 2013 und 2014 erhöhen.

Die Risiken für die österreichische Volkswirtschaft seien weitgehend ausgewogen, so die OECD-Experten. Abwärtsrisiken bestünden hauptsächlich im Fall einer erneuten Verschärfung der Staatsschuldenkrise im Euroraum und schwächerer Konjunkturaussichten für Mittel-, Ost- und Südosteuropa. Solche Entwicklungen würden sich negativ auf das Exportwachstum auswirken und die Risiken für den Finanzsektor und die Haushaltslage erhöhen. Positiv wäre hingegen eine schnellere Erholung des Vertrauens, die die Inlandsnachfrage in näherer Zukunft beflügeln könnte.

(APA)

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