Obonya hat zu „Jedermann“ „gleich Ja gesagt“

Die Übernahme der Regie der neuen „Jedermann“-Produktion der Salzburger Festspiele durch ein nicht-deutschsprachiges Duo (der Brite Julian Crouch und der Amerikaner Brian Mertes, Anm.) war für Cornelius Obonya „ein Hauptgrund“ für seine Übernahme der Titelrolle des Traditionsstückes von Hugo von Hofmannsthal am Domplatz, so der Schauspileler heute bei einem Kulturgespräch im Burgtheater.

Die Neuinszenierung werde möglicherweise „gar nicht groß anders sein“, aber vielleicht mit anderen Bildern als den gewohnten arbeiten. Es gehe vor allem darum, „Herz und Gemüt der Menschen anzusprechen“ und die Besucher zum Nachdenken zu bringen. Seine Mitwirkung an der diesjährigen gefeierten „Ariadne auf Naxos“-Produktion, in der die Oper u.a. mit der Moliere-Komödie „Der Bürger als Edelmann“ ergänzt wurde, habe mit Sicherheit die Festspiel-Verantwortlichen in ihren Überlegungen beeinflusst, ihm den Jedermann anzubieten, meinte Obonya. Er habe ohne Bedenkzeit „gleich Ja gesagt, denn wenn man diese Rolle angeboten bekommt: Die darf man spielen! Das ist etwas sehr Feines.“

Die ständige Erinnerung an die Familientradition und daran, dass bereits sein Großvater Attila Hörbiger 1935-1937 sowie 1947-1951 den Jedermann gespielt habe, „nervt mich nicht“, versicherte der 43-jährige Sohn der Kammerschauspielerin Elisabeth Orth und des Burgschauspielers Hanns Obonya. „Ich lebe damit, seit ich geboren bin. Dafür kann ich nichts. Aber wenn es mich aufregen würde, hätte ich den Beruf nicht ergreifen dürfen.“ Diese Konstellation sei schon etwas Besonderes, schließlich sei er der erste Jedermann, der in direkter Linie mit einem seiner Vorgänger verwandt sei. „Natürlich denkt man da ein bisschen an den Großvater“, aber „das war’s dann schon“: „Wir sind unterschiedliche Männertypen, unterschiedliche Schauspielertypen und unterschiedliche Generationen.“

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