Juncker setzt bei Griechenland-Hilfen auf IWF

Der Internationale Währungsfonds wird nach Einschätzung des Chefs der Euro-Gruppe, Jean-Claude Juncker, Griechenland auch weiterhin Hilfe gewähren. Der IWF werde in Europa als Bürge für Stabilität gesehen.

Die Eurozone arbeite derzeit intensiv an einem Kompromiss für die weiteren Griechenland-Hilfen und habe dabei schon Fortschritte gemacht, so Juncker. Man müsse aber abwarten, ob eine Einigung bis zum Treffen der Euro-Finanzminister am Dienstagabend gelingen werde.

Zwischen den Euro-Ländern und dem IWF hatte es zuletzt Streit über einen langfristigen Sanierungsplan für Griechenland gegeben. IWF-Chefin Lagarde wird auch auf dem Treffen der Finanzminister erwartet. Die Bundesregierung sieht nach eigenem Bekunden ebenso wie Juncker nicht die Gefahr, dass sich der IWF wegen der Meinungsverschiedenheiten mit den Europäern aus den Griechenland-Krediten verabschiedet.

Weitgehende Einigkeit besteht inzwischen darüber, dem Land für die Haushaltssanierung zwei Jahre mehr Zeit zu geben. Deutschland und andere Länder lehnen es aber bislang ab, auf einen Teil der Milliardenkredite zu verzichten. Diesen Schuldenschnitt öffentlicher Gläubiger hatte der IWF angeregt. Unterschiedliche Positionen haben der Fonds und die Euro-Gruppe auch in der Frage, bis wann das Griechenland seine Verschuldungsquote auf 120 Prozent der Wirtschaftsleistung drücken muss.

Der Europäischen Zentralbank (EZB) stellte Juncker ein gutes Zeugnis aus – diese sei Garant für Preisstabilität. Sie habe mit ihrem Handeln in den vergangenen Wochen die Lage in der Euro-Zone beruhigt. Juncker bekräftigte zudem seinen Wunsch nach einer Bankenunion in der Euro-Zone.

(APA/ag.)

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