Wildwechsel ist besonders im Herbst eine Gefahr

Das Futter für heimische Wildtiere geht langsam zur Neige, auf der Suche nach Nahrung kreuzen deshalb Reh, Hirsch und Wildschwein im Herbst verstärkt Österreichs Straßen. Laut ARBÖ muss mit Wildwechsel vor allem in Waldgebieten sowie zwischen Feldern und Fluren gerechnet werden, zumeist in der Morgen- und Abenddämmerung. Damit es dabei nicht zu Kollisionen von Tier und Fahrzeug kommt, gibt der Autofahrerclub einige Tipps zur Vermeidung von Unfällen.

Sieht man das querende Wild noch rechtzeitig, mehrmals kurz die Hupe betätigen. Keinesfalls Dauerhupen oder mit dem Fernlicht blenden. Das irritiert das Wild und es kann passieren, dass es im Schock einfach mitten auf der Fahrbahn stehen bleibt.

Die gefährlichsten Situationen entstehen durch unkontrollierte Ausweich- und Bremsmanöver, bei denen das Auto auf die Gegenfahrbahn gerät. Experten raten, im Zweifel eher einen abgebremsten Zusammenstoß mit dem Wild in Kauf zu nehmen, als hektisch zu reagieren.

Kommt es trotzdem zu einer Kollision, muss wie bei jedem anderen Unfall reagiert werden: Warnblinker einschalten, Warnweste anziehen, bevor das Fahrzeug verlassen wird, Warndreieck aufstellen, gegebenenfalls Verletzte versorgen. Die Polizei muss auf jeden Fall verständigt werden. Wer dies verabsäumt, macht sich wegen Nichtmeldens eines Sachschadens strafbar und bekommt auch keinen Schadenersatz durch die Versicherung. Selbst wenn das Tier nur angefahren wurde und noch weglaufen konnte, muss die Polizei verständigt werden. Diese kontaktiert dann den zuständigen Jagdaufseher, der sich mit seinem Jagdhund auf die Suche nach dem Tier macht, um es gegebenenfalls von seinem Leid zu erlösen.

Ein angefahrenes, verletztes Tier sollte auf keinen Fall berührt werden. Es könnte nochmals zubeißen oder mit Tollwut infiziert sein. Getötetes Wild darf auch nicht mitgenommen werden, ansonsten macht man sich der Wilderei strafbar, was mit Geld- oder Haftstrafen bis hin zur Beschlagnahme des Fahrzeugs geahndet wird.

Der ARBÖ rät: Tempo reduzieren und vorausschauend sowie mit permanenter Bremsbereitschaft durch diese Gebiete fahren. Unbedingt ausreichend Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug einhalten.

(APA)

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