Der VW Lupo als Gebrauchter

Es gab schon einmal ein Drei-Liter-Auto, doch das verschwand sang- und klanglos vom Markt: der VW Lupo 3L TDI. Vielleicht war er seiner Zeit voraus. Womöglich aber fand das Wolfsburger Sparmodell auch keine große Gegenliebe, weil es laut dem TÜV sehr anfällig ist.

Der ADAC zählt ebenfalls für die gesamte Baureihe des verkürzten VW Polo Mängel auf, die den Kleinstwagen nicht gerade zu einem Geheimtipp auf dem Gebrauchtwagenmarkt machen – im Gegensatz zu seinem Nachfolger Fox, der ein beliebtes Auto bei Fahranfängern ist. Der Münchener Autoclub verzeichnet in seiner Pannenstatistik auffällig oft defekte Anlasser und Magnetschalter über die gesamte Bauzeit. Bei 1,0- und 1,4-Liter-Motoren fror nach ADAC-Angaben häufig die Kurbelgehäuseentlüftung ein, diesem Problem begegnete VW mit der Nachrüstung eines Heizelements auf Kulanzbasis.

Auch gab es Ärger wegen durchgebrannter Sicherungen des Kühlerlüfters und rubbelnder Bremsen. Speziell der 3L gilt laut dem TÜV als sehr anfällig bei Zahnriemen, Kupplung und Getriebe. Auch die Verarbeitung lässt zu wünschen übrig, wie im „TÜV Report 2012“ nachzulesen ist: Sitze wackeln, Schiebedächer klappern, Wischergestänge hängen sich aus, elektrische Fensterheber geben den Geist auf.

Im Juni 1998 läuft im Wolfsburger VW-Werk die Produktion des 3,53 Meter langen Lupo an. Gut ein Jahr später kommt die Sparversion 3L TDI mit Dreizylinderdiesel auf den Markt, der sich im Normzyklus mit 3 Litern begnügt. Dieses „erste Dreiliterauto der Geschichte“, so der Hersteller, wiegt dank Aluminiumbauteilen nur 839 Kilogramm und hat eine Start-Stopp-Automatik sowie ein automatisiertes Schaltgetriebe an Bord. Der 34-Liter-Tank fasst laut VW genug Kraftstoff für mehr als 1.000 Kilometer. Im Jahr 2000 folgt der Benzindirekteinspritzer FSI mit 4,9 Litern Normverbrauch. 2005 wird der Lupo durch den Fox abgelöst.

Stärkster Lupo ist der GTI mit 92 kW/125 PS. Daneben leisten die Benzinmotoren des Kleinstwagens je nach Baujahr und Ausführung zwischen 37 kW/50 PS und 77 kW/105 PS, die der FSI entwickelt. Dieselseitig kommen Drei- und Vierzylinder zum Einsatz, die eine Leistungsspanne von 44 kW/60 PS bis 55 kW/75 PS abdecken.

(APA/dpa)

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