Eine Tour zu Kärntens Seen

Kein anderes österreichisches Bundesland hat mehr Wasser als Kärnten: 1.270 stehende Gewässer gibt es, 200 Badeseen mit Trinkwasserqualität, 8.000 Flusskilometer und zahlreiche Heilquellen. Sogar Hochzeiten unter Wasser sind hier möglich.

„Karibik der Alpen“ nennen Taucher den Weißensee, der auf 930 Meter Seehöhe liegt und sich wie ein Fjord auf einer Länge von rund zwölf Kilometern durch die Gailtaler und die Karnischen Alpen zieht. Der Weißensee ist einzigartig, weil er unglaublich klar ist, weil er eine unberührte und intakte Wasserflora hat. An seiner breitesten Stelle misst der Weißensee 900 Meter, an seiner tiefsten 99. Einzigartig unter den zahlreichen Kärntner Seen macht ihn, dass das 23 Kilometer lange Ufer nur zu knapp einem Drittel verbaut ist – nicht einmal Straßen führen direkt am Seeufer entlang. Ganz klar ist der See, denn er wird von mehreren unterirdischen Quellen gespeist und es gibt keinerlei Schwebstoffe, die die Aussicht vernebeln.

Das glasklare Wasser mit bester Qualität schätzen nicht nur Taucher und Schwimmer, sondern auch die Fischer, die Forellen und Hechte, Karpfen und Barsche aus dem See holen. „Alles in bester Qualität“, wie Hannes Müller, Chef des Hotels und Gasthofs „Die Forelle“, sagt. Manchmal fährt er selber raus und angelt, was er später in der Küche für seine Gäste zubereitet.

Der Wörthersee ist Kärntens größter See – und sicher auch der mondänste. Noch immer zieht er Prominenz und Touristen aus aller Welt an. Was Rang und Namen hat, kommt zur Sommerfrische – oder besitzt gleich ein Grundstück mit Blick aufs Wasser. Auf dem See geht es mittlerweile wild zu. Etwas mehr als 300 Motorbootlizenzen kursieren, wer eine haben will, muss bis zu einer Viertelmillion Euro auf den Tisch legen – wenn er überhaupt jemanden findet, der ihm seine verkauft. Denn neue werden seit vielen Jahren nicht mehr vergeben – wegen der Wasserqualität und des Umweltschutzes.

Hintergrund-Info: Der Wörthersee ist ein öffentliches Gewässer, damit unterliegen alle Regelungen der Schifffahrt der Schifffahrtsbehörde. Die Lizenzierung der Motorboote auf dem Wörthersee ist in der „Verordnung des Landeshauptmannes vom 10. April 2002, mit der die Schifffahrt auf Kärntner Seen geregelt wird“ (LGBL 28/2002) festgelegt. Diese Verordnung erfolgt auf Basis der § 17 Abs. 2 Z 1 und § 37 Abs. 5 Schifffahrtsgesetzes. Demnach sind die Motorbootzulassungen auf dem Wörthersee mit 335 privaten und 52 gewerblichen Zulassungen limitiert. Die Vergabe der Motorbootzulassungen obliegt ebenso der Schifffahrtsbehörde (Abt. 8 der Kärntner Landesregierung).

Einen Top-Blick auf den See hat man aus dem Restaurant „Seespitz“ und dem angrenzenden Schloss am Wörthersee, das viele noch aus der gleichnamigen Fernsehserie mit Schlagersänger Roy Black kennen. Heute ist das Schloss, das einst zum Privatbesitz von Gunter Sachs gehörte, ein Luxushotel erster Güte. Und gehört noch immer zu den Markenzeichen des Wörthersees.

Der nordwestlich gelegene Millstätter See ist lange nicht so vornehm – und gilt dennoch als Juwel. Er ist der tiefste und wasserreichste der Kärntner Seen. Teile seines Ufers sind von herrschaftlichen Villen gesäumt. Für die Großen ist eines der ungewöhnlichsten Angebote das sogenannte Dinner for two auf einer schwimmenden Insel im Millstätter See. Dabei platschen Wellen an die Holzinsel, die im See verankert ist, Platz bietet der Ponton nur für einen Tisch, zwei Palmen und zwei Menschen.

(APA/dpa)

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