Promis tummeln sich bei Olympia in London

Olympia ist auch ein Sehen und Gesehenwerden: Der Superpromi-Auflauf bei Olympia ist groß. Erst am Donnerstag zeigte sich Monacos Fürstin Charlène mit ihrer alten Schwimm-Freundin Franziska van Almsick am Beckenrand. Boris Becker und Lothar Matthäus sind sowieso da.

William und Kate machen die La Ola beim Bahnradsprint, Wladimir Putin springt jubelnd an der Judo-Matte auf und Bill Gates analysiert die Tischtennisduelle: Olympia in London ist auch ein Stelldichein der Superpromis. Staatschefs, reichlich Royals, Ex-Sportler, Stars und Sternchen der unterschiedlichsten Kategorien. Selbst Deutschlands Fußball-Rekordnationalspieler Lothar Matthäus ist an der Themse und schon ganz schön erschöpft: „Ich war in Wimbledon, beim Volleyball, Handball, Basketball, Schwimmen, Turnen, Judo, Beach-Volleyball – ich bin überall“, verriet er.

Gefühlt überall sind auch die Prinzen Harry, William und Herzogin Kate, das Botschafter-Trio des Gastgeberteams GB. Im Königreich tummeln sich derzeit die jüngeren Mitglieder der europäischen Adelshäuser: Monacos Fürstin Charlène schaute mit Franziska van Almsick beim Schwimmen vorbei. „Das hier erinnert mich alles an meine olympischen Erlebnisse in Sydney“, meinte Ex-Schwimmerin Charlène im Team-Polo-Shirt Monacos fast ungeschminkt. Und: „Franziska ist eine sehr gute Freundin von mir.“ Der niederländische Prinz Willem Alexander (in knallorange) und seine Frau Máxima wurden beim Schwimmen und beim Dressurreiten gesichtet. Prinz Frederik und seine Frau Mary jubelten für Dänemarks Handball-Herren.

Auch Politiker zeigen sich immer gern mit ihren erfolgreichen Sportlern: US-First-Lady Michelle Obama, begeisterte Tennisspielerin, saß in der Familien-Box von Serena Williams in Wimbledon. Und Williams flötete anschließend geehrt: „Ich liebe Michelle.“ Putin, Russlands Präsident mit schwarzem Judo-Gürtel, posierte mit seinem Goldmedaillengewinner Tagir Chajbulajew im Arm für die Kameras.

Eiskunstlauf-Legende Katarina Witt ist den Promi-Auflauf gewohnt. Sie kennt die Faszination, die von den Spielen ausgeht: „Olympia steht 14 Tage im Rampenlicht der ganzen Welt. Und es ist auch wichtig, dass Politiker dieses Ranges ihre Teams unterstützen“, sagte sie bei einer Stipp-Visite im Deutschen Haus. Schon zu den Olympischen Spielen in Los Angeles 1984 habe sie festgestellt, dass das größte Sportereignis der Welt auch das Who is Who aus der Entertainmentbranche anzieht: „Hollywood-Stars haben mir erzählt, dass sie auch gerne Athleten geworden wären. Athlet zu sein, ist so ‚real‘, hart erarbeitet, da kann man nicht einfach so ein Image kreieren“, betonte Witt.

Computer-Milliardär Bill Gates offenbarte einmal mehr riesige Bewunderung für die Tischtennisprofis: Wie schon 2000 in Sydney und 2008 in Peking hatte er sich für das olympische Tischtennisturnier ein Ticket organisiert. Diesmal drückte er der 16-jährigen Ariel Hsieng aus den USA die Daumen. „Ich kenne sie seit vielen Jahren. Als Ariel neun war, hat sie mich ganz locker besiegt“, sagte er. „Ich bin ein großer Fan von Ariel.“ Gates lobte sie als „Wunderkind“.

Und dann gibt es da noch die zig Ex-Sportler. Muhammad Ali bekam eine Ehrengala und durfte kurz an der Eröffnungsfeier mitwirken. Steffi Graf ist an diesem Samstag für einen Sponsoren-Termin in der Stadt, will aber auch in Wimbledon Tennis gucken. Boris Becker ist als BBC-Experte eingespannt. Für die zweimalige Olympiasiegerin Witt sind die London-Siele fast Alltag: „Ich war ja selbst dabei, für mich ist das weniger glamourös. Es ist viel mehr ein Eintauchen in die eigene Vergangenheit.“

(APA/dpa)

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