Hinweise auf Tollwut-Resistenzen beim Menschen

Tief im peruanischen Amazonasgebiet haben Wissenschafter Hinweise auf mögliche Tollwut-Resistenzen beim Menschen gefunden. „Unsere Ergebnisse deuten an, dass es eine Art natürliche Resistenz oder erhöhte Reaktion des Immunsystems in bestimmten Gemeinschaften geben könnte, die der Krankheit regelmäßig ausgesetzt sind“, sagte Amy Gilbert vom US-Zentrum für Infektionskontrolle CDC.

„Das heißt, es könnte Wege für eine effektive Behandlung in Gegenden geben, in denen Tollwut eine anhaltende Todesursache bleibt“, so Gilbert. Die US-Wissenschafter um Gilbert veröffentlichten ihre Forschungsergebnisse in der August-Ausgabe des American Journals of Tropical Medicine and Hygiene. Tollwut ist eine Viruserkrankung, die eine fast immer tödlich ausgehende Gehirnentzündung verursacht. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO sterben jedes Jahr rund 55.000 Menschen daran. Die WHO empfiehlt, sich impfen zu lassen. Während die Tollwut in Österreich ausgerottet werden konnte, ist diese im Infektionsfall immer tödlich verlaufende Erkrankung, gegen die es kein Mittel außer die Immunisierung gibt, vor allem in Entwicklungsländern noch immer ein erhebliches Problem.

In Peru wird das Virus den Wissenschaftern zufolge hauptsächlich durch Vampirfledermäuse übertragen. Für die Studie befragten und untersuchten die Forscher rund 90 Menschen im peruanischen Amazonasgebiet, von denen rund die Hälfte schon einmal von einer Vampirfledermaus gebissen worden war. Etwa jeder zehnte Befragte konnte einen körpereigenen Schutz gegen die Krankheit vorweisen, obwohl nur einer den Angaben nach geimpft worden war.

(APA/dpa)

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