Weitere Hinweise auf Krebsstammzellen gefunden
Gleich drei Forschergruppen haben bei Versuchsmäusen Hinweise auf Krebsstammzellen als Tumor-Auslöser gefunden. So sorgten derartige Zellen etwa für ein Wiederauftreten eines Hirntumors, nachdem dieser mit einem Krebsmittel behandelt worden war. Zwei der Studien sind im Fachjournal „Nature“ veröffentlicht, eine in „Science“.
Die Autoren sehen in ihren Ergebnissen Belege dafür, dass Krebsstammzellen existieren könnten. Ein Rückfall nach einer zunächst erfolgreichen Behandlung ist ein gängiges Problem in der Krebstherapie. Seit einigen Jahren wird die Existenz von Krebsstammzellen in der Forscherwelt als eine Ursache gehandelt. Sie könnten womöglich Chemo- und Strahlentherapien überleben, im Körper verbleiben und aus bisher ungekannten Gründen wieder aktiv werden – so die Hypothese. Sie gelten auch als mögliches Angriffsziel für neue Therapien.
„Das Neue an den aktuellen Publikationen ist, dass sie sich auf Tumoren beziehen, die durch genetische Manipulation bei Mäusen mit intaktem Immunsystem entstanden sind“, erklärte Martin Sprick vom HI-STEM Institut im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg.
Luis Parada und Kollegen (University of Texas) untersuchten genveränderte Mäuse mit Glioblastomen des Gehirns, und verabreichten ihnen ein Zytostatikum. Sie fanden nach ihrem Bericht im Fachjournal „Nature“ eine Untergruppe von Zellen, die für ein erneutes Tumorwachstum verantwortlich sein soll und Eigenschaften besitzt, die Krebsstammzellen zugeschrieben werden. In Belgien machte Cédric Blanpains Gruppe Versuche mit Mäusen mit Hauttumoren. Auch die Forscher der Université Libre de Bruxelles (Brüssel) beobachteten eine hartnäckige Untergruppe von Tumorzellen mit Stammzellmerkmalen und berichten darüber in „Nature“.
Ein holländisches Team vom Hubrecht Institut in Utrecht wiederum befasst sich seit Jahren mit der Entstehung von Adenomen im Darm, einer Vorstufe von Darmkrebs. Dabei untersucht es Merkmale von Stammzellen in der Schleimhaut des Verdauungssystems vorkommen. Die Gruppe um Hugo Snippert beschreibt im Fachjournal „Science“ nun, dass ein Merkmal sowohl bei den normalen Darmstammzellen als auch bei Zellen vorkommt, die das Wachstum der Adenome ankurbeln.
(APA/dpa)
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