Physikalische Medizin zum Nachschauen im Net

Mit Kälte, Wärme, Bewegung, Strom, Ultraschall und vielen anderen Dingen gegen zahllose Beschwerden und Erkrankungen: Kaum ein Feld der Medizin ist so vielfältig wie die physikalische Medizin. Dem tritt die Österreichische Gesellschaft für physikalische Medizin jetzt mit einem umfassenden Informationsangebot im Internet entgegen.

„Von der Diagnose zur Therapie und retour“ und mit allen wichtigen Hinweisen zur Beweislage, hieß es am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien. „Es geht uns darum, dass der Patient das bekommt, was ihm hilft. Das System kann aber auch ein ‚Tool‘ für diejenigen sein, welche die Planung vornehmen. Die Bedeutung der physikalischen Medizin wird steigen. Allein Rückenschmerz ist schon beinahe das häufigste Volksleiden. Man rechnet mit einer Bedarfssteigerung von acht Prozent allein bis zum Jahr 2015“, sagte der Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, Johannes Steinhart.

Die Bedeutung der physikalischen Medizin und ihre Wirksamkeit in Kombination von mehreren Methoden wurde beispielsweise in einer Studie von Experten der MedUni Wien am AKH und des Hanusch-Krankenhauses eindeutig belegt. Der Standesvertreter: „Bei 114 Patienten mit muskuloskelettalen Erkrankungen zeigte sich bei 41 Prozent bereits nach der ersten Therapieserie eine deutliche Besserung der Schmerzen, die Beweglichkeit konnte um 34 Prozent gesteigert werden.“ Die Lebensqualität wurde schon nach zehn Anwendungen von 27 Prozent der Patienten als besser bewertet. 61 Prozent der Probanden benötigten keine (Schmerz-)Medikamente mehr.

Der Information aller Interessierten dient ab jetzt die Homepage http://www.orientierungshilfe-pmr.at (auch abrufbar über http://www.oegpmr.at). Anton Wicker, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für physikalische Medizin: „Es wurde eine Online-Orientierungshilfe entwickelt, bei welchen Diagnosen welche Therapien erfolgen können. Gleichzeitig wird angegeben, wie es beim Wirksamkeitsnachweis aussieht und wie aussagekräftig die Studien sind.“

Nicht alles lässt sich wissenschaftlich wirklich nachweisen. Wicker, tätig der privaten MedUni in Salzburg: „Es wird nicht alles auf höchster Stufe evidenzbasiert sein müssen, um zu wirken.“

(APA)

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