Gesundheit in Asien

(NL/1359427908) Regensburg, 31. Juli. Im asiatischen Raum klafft die Qualität der Gesundheitsversorgung mitunter weit auseinander. Moderne medizinische Verfahren mit Hightech-Geräten gehören hier ebenso zum Alltag wie traditionelle Kräutertherapien. Dabei lässt sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen Pro-Kopf-Einkommen und dem Niveau der Gesundheitsversorgung erkennen: Denn mit zunehmendem Wohlstand verändert sich der Anspruch der Bevölkerung an gesundheitliche Versorgung, es beginnt die Ausbildung eines Gesundheitssystems. Vor diesem Hintergrund entsteht mit Blick auf die medizinische Versorgung der asiatischen Bevölkerung ein zweigeteiltes Bild: das der Industrie- und das der Schwellenländer. Anhand von Japan und Südkorea sowie China und Vietnam erläutert Thomas Hartauer, Vorstand der im Gesundheitsmarkt tätigen Lacuna AG, die Entwicklungen.

Gesundheit in den Industrienationen Japan und SüdkoreaAb einem Pro-Kopf-Einkommen von jährlich 1.000 USD beginnt in der Regel der Aufbau eines Gesundheitssystems, steigt Hartauer in die Thematik ein. Japan und auch Südkorea liegen bereits deutlich über diesem Niveau. Dazu der Lacuna-Vorstand: Die Japaner verfügen gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf über ein durchschnittliches Einkommen von etwa 45.903 USD im Jahr*. Daher gibt es in Japan bereits seit 1961 ein allgemeines Krankenversicherungssystem, das dem vieler europäischer Staaten gleicht. Das gilt auch für die grundsätzliche Kostenproblematik, so Hartauer. Denn mit einem Anteil von 9,5 %1 am BIP liegen die Gesundheitsausgaben in Japan bereits recht hoch, wie ein Vergleich mit Deutschland oder Frankreich zeigt. Hier wurde 2010 ein Anteil von 11,6 %* bzw. 11,9 %* erreicht. Daher versucht auch Japan, ein Gleichgewicht zwischen der Reduzierung der Gesundheitskosten und der Beibehaltung einer qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung zu erreichen. In Südkorea dagegen befindet sich das System auf einem deutlich niedrigeren Niveau, wenngleich es im asiatischen Vergleich über einen sehr hohen Standard verfügt. So wurde hier schon 1987 eine allgemeine Krankenversicherung eingeführt.Auch der Anteil der Gesundheitsausgaben am BIP liegt mit 6,9 %1 vergleichsweise hoch, ebenso wie das Pro-Kopf-Einkommen von knapp 22.424 USD*.

Gesundheitssysteme in Schwellenländern wie China und Vietnam im AufbauIn den Schwellenländern blicken wir auf eine vollkommen andere Situation, so Hartauer. Gesundheitsversorgung ist hier wenn überhaupt bislang nur marginal gegeben und wird gerade erst aufgebaut. China ist dabei eines der Länder, das bereits große Schritte in diese Richtung gegangen ist. Hier wurde Ende 2009 eine umfassende Gesundheitsreform angestoßen, die es sich zum Ziel gemacht hat, allen Chinesen innerhalb von 30 Minuten eine medizinische Grundversorgung zu ermöglichen. Dazu zählte u.a. die Krankenversicherung von 1,3 Mrd. Menschen und der Neubau von über 2.000 Krankenhäusern. Inzwischen sind bereits 95 % der Chinesen krankenversichert, auch wenn hinzugefügt werden muss, dass das Versorgungsniveau der Landbevölkerung nach wie vor sehr niedrig ist, erläutert Thomas Hartauer. Vor diesem Hintergrund sind die Gesundheitsausgaben auf inzwischen 5,1 %1 des BIP angestiegen, während das Pro-Kopf-Einkommen bei durchschnittlich 5.430 USD* liegt. In dem im Vergleich mit anderen Schwellenländern relativ hohen Einkommen spiegeln sich die steigenden Ansprüche einer wachsenden Mittelschicht wider, so Hartauer weiter. Anders ist das beispielsweise in Vietnam, wo das Pro-Kopf-Einkommen gerade einmal bei jährlich etwa 1.411 USD* liegt und die Gesundheitsausgaben einen Anteil von 6,8 %1 am BIP erreichen. Obwohl Vietnam über beitragsgebundene soziale Sicherungssysteme verfügt, liegt das Versicherungsniveau im Gesundheitsbereich nur bei ca. 60 %, wobei besonders ländliche Gebiete unterversorgt sind. In den vietnamesischen Städten dagegen gibt es zwar eine bessere medizinische Infrastruktur, doch die Krankenhäuser sind hoffnungslos überfüllt, da auch die Landbevölkerung zur Behandlung hierhin ausweichen muss. Daten aus einem Kinderkrankenhaus in der Hauptstadt Hanoi geben beispielsweise für 2009 eine durchschnittliche Wartezeit von 300 Minuten an, auch Mehrfachbelegungen von Krankenhausbetten mit 3-4 Erwachsenen seien keine Seltenheit. Dabei ist auch hier eine wachsende Mittelschicht bereit, für eine bessere Versorgung mehr Geld auszugeben, führt Hartauer aus. Darauf hat im Februar 2012 das vietnamesische Finanzministerium reagiert und eine Umstrukturierung des Versicherungsmarktes für das laufende Jahr angekündigt. Speziell Versicherer mit dem Schwerpunkt Gesundheit sollen staatlich gefördert und schwächere Versicherer bei ihren Konsolidierungsbemühungen unterstützt werden.

FazitDie Entwicklung, die wir seit einigen Jahren in Asien beobachten, wird uns noch über einen langen Zeitraum begleiten, ist sich Thomas Hartauer sicher. Denn bis hin zu einer Gesundheitsversorgung, wie wir sie im Westen vorfinden, ist es noch ein langer Weg. Länder wie Japan, die bereits heute deutlich westliche Züge in ihrer Gesundheitsversorgung haben und so eher mit einer Kosten- als mit einer Versorgungsproblematik umgehen müssen, sind bislang noch eher die Ausnahme, resümiert Hartauer.

*Quellen: http://data.worldbank.org/indicator/SH.XPD.TOTL.ZS?order=wbapi_data_value_2006 wbapi_data_value wbapi_data_value-last&sort=asc

http://data.worldbank.org/indicator/NY.GDP.PCAP.CD1: Daten für das Jahr 2010

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