Strandbäder-Betreiber in Italien wollen streiken

Ausgerechnet in der Haupturlaubszeit muss sich die Regierung Monti mit einer Streikwelle auseinandersetzen. Die 30.000 Betreiber der Strandbäder planen am 3. August einen landesweiten Streik. Sie wollen damit gegen die Regierung protestieren, die ihrer Ansicht nach zu wenig Druck auf Brüssel für eine Revision der sogenannten Bolkenstein-Richtlinien ausübe.

Diese sieht vor, dass ab 2016 alle Lizenzen für Strandbetreiber versteigert werden müssen. „Das ist nur die erste einer Reihe von Protestaktionen gegen eine Regierung, die unsere Interessen in Europa nicht verteidigt. Dabei sind die Betreiber der Strandbäder ohnehin schon durch die schwere Krise im Tourismusbereich belastet“, klagte der Sprecher der Strandbäder-Betreiber, Graziano Giannessi.

Eine weitere Hiobsbotschaft für die Regierung Monti kommt von den Tankstellenpächtern, die von 3. bis 5. August ihre Pumpanlagen schließen wollen. Sie wollen dadurch gegen die vom Kabinett beschlossenen Liberalisierungsmaßnahmen protestieren. Die Regierung entgegnete, dass der Protest nicht legal sei, da in der Haupturlaubszeit in Italien eine Schließung der Tankstellen nicht erlaubt sei.

Hintergrund des Tankstellen-Streiks sind Pläne der italienischen Regierung, den Markt zu öffnen. Mehr Konkurrenz führe zu niedrigeren Abgabepreisen, so die Argumentation der Regierung. Die Tankstellenbetreiber hingegen fürchten, dass viele Selbstbedienungsstationen eröffnet werden und Arbeitsplätze verloren gehen. In Italien gibt es mehr als 22.000 Tankstellen, die meisten sind kleine Betriebe.

(APA)

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