Die EU-Domains als europäische Identität im Netz

Wo EU draufsteht, soll auch EU drin sein: Nach diesem Prinzip hat die Europäische Union seit nunmehr sechs Jahren ihre eigenen Internet-Adressen. Alle Web-Anbieter in den Mitgliedsländern können sich eine Adresse mit der Endung .eu registrieren lassen – ähnlich wie Web-Anbieter in Deutschland mit der Endung .de oder in Österreich mit .at.

Viele dieser sogenannten Top-Level-Domains (TLD) sind für alle Interessenten frei zugänglich. So können auch US-Bürger eine de-Domain bekommen, sofern sie einen zuständigen Ansprechpartner mit Adresse in Deutschland angeben. Das sind dann oft Internet-Firmen wie 1&1 oder Strato, die Internet-Adressen für ihre Kunden registrieren. Die französische TLD .fr wurde erst Anfang dieses Jahres für Privatpersonen international freigegeben.

Die eu-Adressen sollen grundsätzlich Anbietern vorbehalten bleiben, die ihren Sitz in einem EU-Land haben oder dort einen Lizenzpartner haben. Die Angabe einer Firma, welche die Registrierung als Dienstleistung anbietet, reicht hier nicht, wie der Europäische Gerichtshof am Donnerstag festgestellt hat.

Internetadressen werden nach dem Prinzip „First come, first served“ vergeben: Wer eine Adresse zuerst anmeldet, bekommt den Zuschlag, vorausgesetzt dass keine Markenrechte oder sonstigen Ansprüche verletzt werden. Die EU-Domain-Vergabestelle Eurid hat bisher mehr als 3,4 Millionen Adressen vergeben. Sie ist damit die neuntgrößte Top-Level-Domain weltweit. An der Spitze liegen .com in den USA, gefolgt von .de, .net und der britischen TLD .uk.

(APA/dpa)

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