Mit wenig Geld lässt sich in London viel erleben

London zählt zu den teuersten Städten der Welt. Doch auch mit wenig Geld lässt sich dort viel erleben – vor allem in Sachen Kultur. Nur beim Übernachten braucht es eine geruchsunempfindliche Nase.

Das Sparen macht sich schon am Flughafen bemerkbar: Wer sich mit einem Billigflieger auf den Weg nach London macht, sieht viele schwitzende Passagiere. Sie tragen ihre Kleidung in mehreren Lagen, da Airlines wie Ryanair und Co. für jedes Gepäckstück Geld kassieren. Dafür sind die Tickets günstig: So fliegt man ab Berlin beispielsweise mit Ryanair für unter hundert Euro hin und zurück. Hartgesottene verzichten auf Gepäck.

Am Flughafen London Stansted wird auf die schnelle, aber teure Zugfahrt verzichtet. Stattdessen geht es mit dem National Express-Bus weiter. Der braucht zwar bis zu anderthalb Stunden in die Innenstadt, kostet aber auch nur 8,50 Pfund. Noch günstiger geht es, wenn man das Rückticket gleich mitkauft oder beide Fahrkarten vorher im Internet bucht.

Mehr als 35 Euro für Madame Tussauds? Besucher mit knappem Geldbeutel sollten Einrichtungen wie das Wachsfigurenmuseum auslassen. Stattdessen geht es zu den öffentlichen Kultureinrichtungen. Fast alle Museen bieten freien Eintritt an, wie zum Beispiel die National Gallery mit ihren alten Meistern, das British Museum, das den berühmten Stein von Rosette beherbergt, oder das Science Museum mit seiner Dampflokomotive Puffing Billy von 1813.

Liebhaber moderner Kunst sollten unbedingt der Tate Modern einen Besuch abstatten, in der Werke von Picasso, Warhol und Matisse ausgestellt sind. Lohnenswert ist auch das kleinere Sir John Soane’s Museum, das im 19. Jahrhundert das Wohnhaus eines Kuriositätensammlers und Architekten war. Heute können Besucher durch die kleinen Zimmer schlendern, vorbei an einem 3000 Jahre alten ägyptischem Sarkophag, römischen Urnen und Gemälden.

Und auch die Übernachtung in London muss nicht teuer sein: Während der Semesterferien im Sommer bieten viele Colleges Unterkünfte an, darunter die berühmte London School of Economics. Die Zimmer sind begehrt, weshalb man schon mehrere Monate im Voraus buchen sollte. Wer keine Berührungsängste hat, kann sich in London statt eines Zimmers ein einzelnes Bett mieten – besonders stilvoll etwa in der Herberge „Palmers Lodge“, die in der Villa eines Keksmagnaten untergebracht ist. Ein Schlafplatz im 28-Bett-Zimmer ist hier schon ab 15 Euro zu haben. Vorhänge und abschließbare Kisten gewährleisten ein Mindestmaß an Privatsphäre, das Schnarchen der Nachbarn hört man trotzdem, und auch so mancher Käsefuß entfaltet seine Wirkung. Am besten ist es, abends so lange wie möglich an der Bar des Hostels sitzen zu bleiben und mit den internationalen Gästen zu plaudern. Das Frühstück am nächsten Tag ist inbegriffen, es gibt frische Croissants, Kaffee und Saft.

Zum Lunch bietet sich eines der vielen indischen Restaurants an, die auf der Brick Lane miteinander konkurrieren: Gerichte für weniger als 13 Euro gibt es etwa im „Shampan“. Wer günstige Getränke sucht, geht am besten in den Second-Laden Blitz auf der Hanbury Street. Hier lässt sich für 2 Euro ein Espresso trinken.

Gut gestärkt zieht der London-Tourist weiter und macht sich auf die Suche nach Geschenken. Teure Souvenir-Shops sollte man aber meiden und lieber einen Flohmarkt besuchen, etwa den Brick Lane Market, der sonntags bis 14.00 Uhr geöffnet hat. Hier verkaufen Händler alte Fotokameras, Sonnenbrillen oder auch Schmuck. Doch Achtung, wer mit einem Billigflieger angereist ist: Nicht zu viel shoppen, sonst platzt das Handgepäck oder beim Koffer werden Kosten für Übergewicht fällig.

(APA/dpa)

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