Prinz Vittorio Emanuele fordert Schadenersatz

Prinz Vittorio Emanuele von Savoyen, der Sohn des letzten italienischen Königs Umberto II., fordert eine Entschädigung vom italienischen Staat, nachdem er 2010 vom Vorwurf der Bestechung im Zusammenhang mit der Zulassung von Spielautomaten freigesprochen worden war.

Das Verfahren, bei dem der Königssohn Antrag auf Entschädigung eingereicht hat, begann am Freitag in der süditalienischen Stadt Catanzaro. Der 75-Jährige – der 2006 im Zuge einer Untersuchung wegen Korruption und Förderung von Prostitution verhaftet worden war – war auch vom Verdacht auf Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung entlastet worden.

Dem Königssohn wurde vorgeworfen, Prostituierte angeworben und zu Kunden im Spielcasino der italienischen Enklave Campione d’Italia in der Schweiz geschickt zu haben. Zudem wurde ihm Bestechung im Zusammenhang mit der Zulassung von Spielautomaten zur Last gelegt. Der Prinz hatte stets seine Unschuld beteuert und konnte das Gericht davon überzeugen.

Vittorio Emanuele von Savoyen und seine Familie waren 2002 nach mehr als einem halben Jahrhundert im Exil nach Italien zurückgekehrt. Die männlichen Nachkommen von König Umberto II. waren wegen der königlichen Unterstützung der Faschisten 1946 ins Exil verbannt worden. Das Parlament hob das Einreiseverbot erst im Juli 2002 auf. Vittorio Emanuele und sein Sohn Emanuele Filiberto, die die meiste Zeit ihres Exils in der Schweiz verbrachten, haben auf den Thronanspruch verzichtet.

(APA)

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