Klimt-Zentrum am Attersee eröffnet

Ein neu geschaffenes Gustav Klimt-Zentrum (GKZ) wird exakt zum 150. Geburtstag des Jugendstilmeisters am 14. Juli in Kammer am Attersee im Bezirk Vöcklabruck seine Pforten öffnen. Dort soll die enge Beziehung des Künstlers zu seiner Sommerfrische im Salzkammergut dokumentiert werden.

Der Projektbetreiber, der Verein „Klimt am Attersee“, kann sich dabei auf eine Kooperation mit dem Wiener Leopold Museum stützen. Klimt (1862-1918) verbrachte die Sommermonate zwischen 1900 und 1916 regelmäßig am Attersee, er wurde zu seiner Wahlheimat. Dokumentiert ist seine Notiz „Ich sehne mich nach hinaus wie noch nie“. Dort entstand der überwiegende Teil seiner über 50 bekannten Landschaftsgemälde. Schon 2003 wurde ein Klimt-Themenweg am Attersee eingerichtet. Mit dem neuen rund 150 Quadratmeter Ausstellungsfläche umfassenden Klimt-Zentrum soll das Thema vertieft werden. Es ist in einem Gebäude gemeinsam mit einem Klimt-Shop und -Kaffeehaus sowie dem örtlichen Tourismus-Büro untergebracht und befindet sich neben der berühmten vom Künstler gemalten Schloss-Allee.

Zur Eröffnung kann das GKZ mit einer besonderen Attraktion aufwarten: Eines der Meisterwerke von Klimt, „Am Attersee“ (1900), kehrt für zehn Tage an den Ort der Entstehung zurück. Gezeigt werden überdies unter anderem erstmals exakte Kopien der über acht Meter langen Werkzeichnungen für das berühmte Stocletfries, die dank einer Kooperation des Leopold Museum mit dem MAK eigens für das Zentrum hergestellt wurden. Klimt hat die Entwürfe zum Stocletfries nachweislich in der Villa Oleander in Kammer am Attersee erarbeitet. Dazu kommen noch rund 30 Original-Zeichnungen und persönliche Gegenstände. Außerdem ist ein umfangreiches Begleitprogramm unter anderem mit Spezialführungen und die Aufführung eines Klimt-Filmes geplant. In der Galerie von Käthe Zwach – sie ist auch die Präsidentin des Vereines „Klimt am Attersee“ – ist eine Sonderausstellung mit Fotos des Doyens der österreichischen Fotografie, Erich Lessing, zu sehen, der sich auf die Spuren von Klimt am Attersee gemacht hat.

Elisabeth Leopold von der Leopold Museum-Privatstiftung und der Managing Director des Museums, Peter Weinhäupl, sagten in einer Pressekonferenz am Freitag im neuen Zentrum volle Unterstützung zu. Weinhäupl ist auch Kurator des GKZ. Das Museum, das selbst derzeit die Schau „Klimt persönlich. Bilder-Briefe-Einblicke“ zeigt, besitzt sieben Klimt-Gemälde und zahlreiche Zeichnungen, die künftig als Leihgaben zur Verfügung gestellt werden sollen. Weitere kommen von Privatpersonen, die anonym bleiben wollen.

Der Verein „Klimt am Attersee“ hat für heuer ein Förderungsbudget von insgesamt 280.000 Euro zur Verfügung. Das Geld stammt unter anderem aus EU-Leader-Tourismusmitteln des Wirtschaftsministeriums, vom Land Oberösterreich, der Gemeinde und von privaten Sponsoren. Der Obmann des Tourismusverbandes Ferienregion Attersee-Salzkammergut, „Geli“ Aichhorn, erhofft durch das GKZ eine Belebung des Kulturtourismus.

INFO: www.klimt-am-attersee.at.

(APA)

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