Teilsperre der Wiener U-Bahn U1 begann ohne Chaos

Die Wiener U-Bahn-Linie U1 hat sich in der Nacht auf Samstag auf einem Teil der Strecke in Zwangspause begeben. Denn der Abschnitt zwischen Schwedenplatz und Reumannplatz ist wegen von Sanierungsarbeiten bis 26. August gesperrt. Ein Ersatzverkehr mit Straßenbahnen wurde eingerichtet. Der Auftakt zur Teilsperre verlief ohne Probleme, lediglich eine S-Bahn-Ausweichroute war kurzfristig blockiert.

Es gab kein Gedränge bei den Einstiegsstellen zu den Ersatz-Straßenbahnen, zeigte sich eine Sprecherin der Verkehrsbetriebe im Gespräch mit der APA zufrieden. Die Überraschung über die Stilllegung der U-Bahn hielt sich offenbar in Grenzen. „Die Leute wissen Bescheid, aber natürlich gibt es Fragen“, berichtete die Sprecherin.

Beantwortet wurden diese von den zahlreichen Mitarbeitern der Wiener Linien, die am Samstag im Einsatz waren. Die Frauen und Männer in den roten Poloshirts wiesen etwa den Weg zu den Einstiegsstellen des Ersatzverkehrs. Dieser verlief zwar mit den Straßenbahnen bisher gut, großräumig gab es jedoch Einschränkungen: Kurze Zeit war eine S-Bahn-Strecke wegen technischer Probleme lahmgelegt. Laut Wiener Linien, die das Umsteigen auf die S-Bahn im Vorfeld der Sperre empfohlen hatten, ist die Störung inzwischen jedoch wieder behoben.

Die betreffende U-Bahn-Teilstück wird auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Was laut den Verkehrsbetrieben angesichts des Alters notwendig war: Denn die Strecke hat bereits 35 Jahre auf dem Buckel. Zudem muss die U1 auch wegen der anstehenden Verlängerung nach Oberlaa modernisiert werden. Auf dem nun gesperrten Bereich sind jeden Tag rund 50.000 Menschen unterwegs.

Seit Betriebsbeginn sind Ersatz-Bims im Einsatz, konkret die neuen Straßenbahnlinien 66 und 68. Der „68-er“ verbindet den Otto-Probst-Platz mit dem Schwedenplatz. Er wird am Wochenende auch in der Nacht unterwegs sein. Die Line 66 verkehrt zwischen Oberlaa und der Oper. Auch Buslinien im Umfeld werden verstärkt. Pausieren wird während der Sanierungsphase hingegen die Straßenbahnlinie 67, da ihr Verlauf durch die Ersatz-Bims abgedeckt wird. Laut Wiener Linien müssen die Benutzer des Ersatzverkehrs mit rund 15 Minuten Zeitverlust rechnen.

Die Wiener Linien haben mit U-Bahn-Teilsperren inzwischen Erfahrung. Im Vorjahr musste die U6 im Sommer teilweise eingestellt werden, was jedoch – jedenfalls im Vergleich zur lange geplanten U1-Pause – relativ kurzfristig entschieden wurde. Grund waren Arbeiten an der Station Josefstädter Straße, die umfangreicher ausfielen als geplant. Der Betrieb wurde zwischen den Stationen Westbahnhof und Alser Straße eingestellt. Der erste Tag der Sperre fiel damals auf einen Montag, wodurch zum Auftakt auch zahlreiche Pendler betroffen waren.

Damals gab es anlässlich des verlängerten Betriebsschlusses keine Festivität. Diese haben die Wiener Linien nun nachgeholt: Die Modernisierung der U1 wurde in der vergangenen Nacht mit einer eigenen Party-Bim, in er ein DJ seine Dienste versah, gefeiert. Laut Wiener Linien war der Andrang groß: „Die Party-Bim war ein voller Erfolg.“

(APA)

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