Nokia Smartphone wird fit für mobile Bezahldienste

Bezahlen mit dem Handy gilt schon lange als großer Zukunftsmarkt – doch passiert ist bislang nicht viel. Der schwächelnde Handy-Marktführer Nokia baut jetzt die dazugehörige Funktechnik NFC in ein neues Lumia-Smartphone ein.

Nokia will mit einem neuen Smartphone-Modell Bezahldiensten auf dem Handy einen Schub geben. Eine am Mittwoch vorgestellte Version des Einsteiger-Handys Lumia 610 bekommt einen NFC-Funkchip, über den kontaktlos bezahlt werden kann. Das System sei für entsprechende Dienste der beiden großen Kreditkarten-Anbieter MasterCard und Visa zertifiziert, betonte der finnische Handy-Weltmarktführer. Das Gerät mit Microsofts Betriebssystem Windows Phone soll zu Beginn des dritten Quartals auf den Markt kommen, zunächst beim Mobilfunk-Anbieter Orange.

Mobile Bezahldienste gelten schon seit Jahren als ein zukunftsträchtiger Wachstumsmarkt, kamen jedoch bisher kaum von der Stelle. Obwohl die Technologie bereitsteht, gibt es immer noch erst wenige Telefone mit NFC-Chips und eine überschaubare Zahl an Geschäften, in denen damit bezahlt werden kann. Google preschte noch am weitesten mit seinem Dienst Google Wallet vor, er ist bisher allerdings nur bei einigen Anbietern in den USA und mit wenigen Handy-Modellen nutzbar. Mit Spannung wird erwartet, ob Apple die NFC-Technik in sein nächstes iPhone einbaut.

Nokia zählte schon vor Jahren zu den NFC-Pionieren, bevor die Technik zunächst wieder in den Hintergrund geriet. Die Finnen versuchen gerade, mit Windows Phone den Anschluss im Smartphone-Markt zu finden. Das Geschäft mit Computer-Handys wird von Apples iPhone und dem Google-Betriebssystem Android dominiert. Nokia brachte im vergangenen Herbst die ersten Modelle der Lumia-Reihe mit Windows Phone auf den Markt – das Microsoft-System muss sich allerdings erst von einem Marktanteil von rund zwei Prozent hocharbeiten.

(APA/dpa)

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